Nordkapp – Bilder der Reiseziele


 

Es hat etwas länger gedauert bis dieser Bericht endlich fertig war, aber bei der Fülle an Bildmaterial war die Auswahl meist sehr schwierig. Diese Bilder geben auch nur einen kleinen Teil der teils überwältigenden Eindrücke dieser Fahrt wieder und geben auch nur unsere persönliche Sicht auf die Sehenswürdigkeiten wieder.

Stellplatz Johannisberg Fehmarn (guter Platz um Fehmarn zu besichtigen)

Stellplatz Johannisberg

Ausfahrt aus dem Fährhafen Puttgarden

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Schloss Fredensborg (Wohnsitz der Königsfamilie im Frühjahr und Herbst)

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Schloss Kronborg (Hamletschloss) in Helsingør

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Königliches Schloss in Kopenhagen (Wohnsitz Kronprinz Frederik)

11 hier wohnt Fredi

Wachwechsel am Schloss

18 Wachwechsel 3

Park Schloss Rosenborg in Kopenhagen (dänische Kronjuwelen)

24 Park Schloss Rosenborg

Die Kleine Meerjungfrau im Hafen von Kopenhagen

06 kleine Meerjungfrau 1

Nyhavn (beliebtes Touristenziel) in Kopenhagen

23 Nyhavn

Schloss Christiansborg (dänischer Regierungssitz) in Kopenhagen

Christiansborg

Smygehuk (südlichster Punkt Schwedens)

südlichster Punkt Schwedens

Sankt Marien Kirche in Ystad

10 Kirche in Ystad

Ales Stenar (Steinsetzung in Form eines Wikingerschiffes)

12 Ales Stenar 2

Stellplatz Löderup (guter Platz bei Ales Stenar)

Stellplatz Ales Stenar

Unser Nachtlager im Gästehafen Skillinge (ohne alles)

17 Gästehafen Skillinge

Königsgrab bei Kivik (Bronzezeit ca. 3500 Jahre alt aber leider geschlossen)

Königsgrab Kivik

Ruine des Schloss Borgholm auf Öland (coole Location)

14 Schloss Borgholm

Schloss Solliden (Sommersitz der schwedischen Königsfamilie, ein Muß)

17 Schloss Solliden vorne

Unser sehr schönes Nachtlager auf Öland (Gasthamn Sandvik)

26 Stellplatz Sandvik 1

Byrums Raukar (Kalksteinsäulen an der Westküste)

03 Kreidefelsen 6

Leuchtturm Langer Erik im Norden von Öland und unser Steinmann

13 Langer Erik  15 unser Steinmann

Runenstein von Karlevi (etwas schwer zu finden)

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Windmühlen am steinzeitlichen Gräberfeld von Mysinge

Windmühlen

Schloss Kalmar (unbedingt besichtigen)

43 Schloss Kalmar

Dom in Kalmar

44 Kirche in Kalmar

Stellplatz im Hafen von Kalmar (ok, aber an der Hauptstraße)

1 Stellplatz Kalmar

Gamla Linköping (sehenswertes kostenloses Freilichtmuseum)

Gamla Linköping

Schloss Drottningholm (hier wohnt Carl XIV. Gustaf mit Silvia)

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Das ist ihr Garten

19 Garten mit Brunnen

Hier arbeitet die Königsfamilie (Stadtschloss Stockholm)

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St. Nikolaikirche Stockholm (Dom)

Nikolai Dom Stockholm   19 Stockholm Dom 2

Deutsche Kirche Stockholm

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Stockholmer Rathaus (sollte man auch besichtigen)

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Pausenplatz an einem schwedischen See in Richtung Norden

04 Pausenausblicke

ie Högakustenbron bei Kramfors ist die längste Hängebrücke Schwedens und fast ebenso lang wie die Golden Gate Bridge

07 Brücke bei Kramfors 1

Ein zu empfehlendes Nachtlager bei einem Wohnmobilhändler in der Nähe von Umeå (Fritidsmetropolen Degernäs)

fritidsmetropolen

Absolut beeindruckender Storforsen Wasserfall bei Vidsel in Schwedisch Lappland

12 Storforsen Wasserfall 9

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Wohnmobilstellplatz beim Hotell Storforsen

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Wir haben den Polarkreis bei Rovaniemi überquert

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Santa Claus Village am Polarkreis bei Rovaniemi

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Kostenloses Nachtlager am Polarkreis mit einer handfesten Überraschung am nächsten Morgen (09.06.16)

13 Stellplatz Rovaniemi

01 am Morgen

04 Santa Claus Center im Schnee

Der Deutsche Soldatenfriedhof von Norvajärvi (18 km nördlich von Rovaniemi)

09 Plastik Mutter und Sohn   10 Kreuz am See

Unsere ersten Rentiere auf dieser Fahrt (kurz vor Inari)

13 hinter Rovaniemi

Stellplatz am Inarisee und Aussicht auf den See

14 Stellplatz Inari 1

19 See

Rentiere an der 971 entlang des Inarisees

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Skoltefossen Wasserfall mit Lachstreppe an der RV893 kurz vor Kirkenes

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Kirkenes

kirkenes

Russische Grenze bei Storskog an der E105 (13 km hinter Kirkenes)

11 Grenze

In der Finnmark auf dem Weg zum Nordkapp kamen sie uns ganz nahe

23 in Norwegen ganz nah

Pausenplatz auf dem Weg zum Nordkapp

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Jede Menge Stockfisch in Honningsvåg

12 mehr Stockfisch

Die E69 ist das Erlebnis auf dem Weg zum Nordkapp

Strasse zum NK E69

weg zum kapp

Erster Blick auf die Weltkugel und dann ganz nahe dran

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In der Nordkapphalle, schwindelfreie Ausblicke und Nordkappfeier

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Denkmal für die Kinder der Welt

33 Denkmal für die Kinder der Welt

Blick auf das „wahre Nordkapp“

46 Blick auf's wahre Nordkapp

Unser Stellplatz für die sonnige Nacht

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Der berühmte Eisbärenclub und die schöne Kirche in Hammerfest

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Meridiansäule von Hammerfest und Blick von oben

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Museum und Felsritzung von Alta

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Impressionen vom Altafjord auf dem Weg nach Tromsø

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Der sehr gute Stellplatz in Tromsø

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Dom und Eismeerkathedrale von Tromsø

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Das Museumsschiff MS Polstjerna und die berühmte Brücke von Tromsø

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Auf dem Weg zur Vesterålen Fähre in Gryllefjord

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Stellplatz auf dem Midnattsol Camping in Bleik

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Strand in Bleik auf den Vesterålen mit Fast-Karibikfeeling

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Mitternachtssonne auf den Vesterålen

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Blick auf Bleiksoya und den Traumstrand

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Traumstrand bei Storfjell am Raftsund (Lofoten)

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Die kleine Kirche von Sildpollnes im Austnesfjord

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Austnesfjorden

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Der Hafen und die malerischen Fischerhütten von Svolvær

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Kirche in Kabelvåg

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Wikingermuseum in Borg

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In Å am Ende der Welt

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Unser Übernachtungsplatz in Moskenes

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Unsere 06:00 Uhr Fähre von Moskenes nach Bodø

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Saltstraumen – stärkster Gezeitenstrom der Welt

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Fahrt durch das Svartisen Gletschergebiet (RV812) mit Pause am Polarkreis

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Übernachtung und Ruhetag auf dem Campingplatz in Mo I Rana

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Havmanen Statue im Hafen und altes Viertel Moholmen in Mo I Rana

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Grønligrotta, die am leichtesten zugängliche Kalksteinhöhle in Rana

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Dieser Granitblock wurde während der letzten Eiszeit in die Höhle transportiert

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Pause am Laksforsen an der E6 20 km vor Trofors (schönes Cafe und großer Parkplatz)

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Übernachtung Paradisbukta bei Steinkjer (Parkplatz am Freizeitzentrum)

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Nidarosdom Trondheim (heute war der König da)

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Die alte Stadtbrücke

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Die Speicherhäuser am Nidelv

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Und der bekannte Fahrradlift auf dem Weg zur Festung

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Übernachtung auf einem kleinen aber feinen Campingplatz bei Oppdal am Fluss Svåne

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Fahrt auf dem berühmten Trollstigen bis auf 850 m üM.

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Campingplatz am Geirangerfjord mit Kreuzfahrer

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Geirangercamping und Fjord von weiter oben

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Wasserfall und kleine Kirche in Geiranger

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Die „Sieben Schwestern“ und „der Freier“ (Wasserfälle im Geirangerfjord)

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Boyabreen Gletscher (Auslassgletscher des Jostedalsbreen, dem größten Gletscher Europas)

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Gletscher mit Gletschersee

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Lærdalstunnel (mit 24,51 km der längste Strassentunnel der Welt)

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auf der Fähre Mannheller – Fodnes

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Nachtlager am Tvindevossen Wasserfall (ca. 116 m hoch)

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Stellplatz an der Bergenshalle in Bergen

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Monument in Bergen

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Bryggen

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Königssitz Håkonshalle in der Festung Bergenhus

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Museumsdorf Gamle Bergen

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Fantoft Stabkirche in Bergen

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Altstadt von Bergen mit der kürzesten Straße

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Kreisverkehr im Tunnel auf der RV 13 vor Odda in Richtung Preikestolen

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Folgefonnagletscher bei Odda

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Sørfjord vor Odda

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Stellplatz im Gästehafen von Jorpeland (nahe Preikestolen)

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Parkplatz am Preikestolen

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Aufstieg zum Plateau

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Da muß man hoch und drüber

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Da hat man diese Aussicht auf den Lysefjord

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Und kommt über diesen tiefen Spalt

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Endlich zúm Preikestolen mit seiner einmaligen Aussicht

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Unter der Forsand Brücke durch

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in den Lysefjord

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mit dem Vagabond Cove und dem Hengjane Wasserfall

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und dem Preikestolen von unten

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Domkirke Stavanger

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Domkirke innen und Gamle Stavanger

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Die Schwerter im Fels bei Mollebukta (Stavanger)

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Südlichster Punkt Norwegens mit dem Lindesnes Leuchtturm

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Auf dem Weg zur weißen Stadt Mandal

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Pause im Hafen von Hollen

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Ruhetag in Tønsberg

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Domkirche und Schlossbergturm in Tønsberg

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Hafen von Tønsberg mit neu gebauten Wikingerschiffen

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Rathaus von Oslo

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Königliches Schloss Oslo

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Vigeland Park (Brunnen und Skulptur)

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Neuer Stadtbezirk Aker Brygge

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Friedensnobelpreiscenter

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Neues Operhaus von Oslo mit der Eisskulptur im Vordergrund

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Festung Akershus mit dem Saal Christians IV.

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Stellplatz Sjølyst Marina Oslo

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Holmenkollen Skisprungschanze und Biathlonstadion

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Holmenkollen Kapelle

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Liseberg Camping Delsjön bei Stockholm

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Skisprunganlage mitten im Wald

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am Delsjön See

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Stellplatz in der Limhamn Marina Malmö

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Marktplatz in Malmö

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Turning Torso und Domkirche

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Holzaltar und Handwerkerkapelle im Dom

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Öresundbrücke vom Stellplatz aus gesehen

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Unter der Öresundbrücke

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Von Frelsers Kirche und Christians Kirche in Kopenhagen

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„Schrottmann“ im Hafen von Kopenhagen

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Fehmarnsundbrücke

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Niobe Denkmal und Windmühle in Lemkendorf

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St.Nikolai Kirche in Burg auf Fehmarn

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Stellplatz Stover Strand bei Hamburg

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Elbfähre bei Hoopte

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Schloss in Winsen/Luhe

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Winsener Schlossplatz mit Denkmal „die Goldene Gans“

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„Der Rufer von Lauenburg“ und die Maria Magdalena Kirche

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Stellplatz Marina Greven

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Fürstbischöflisches Schloss in Münster

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„Wilsberg“ Antiquariat und Kiepenkerl Denkmal

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Astronomische Uhr im St. Paulus Dom und Lambertikirche

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Unsere Nordkappreise hat mit diesem Bilderbericht endlich seinen Abschluß gefunden. Sie wird mit Sicherheit nie in Vergessenheit geraten. Dafür waren die gesammelten Eindrücke in Skandinavien zu überwältigend. Heute mit etwas Abstand ist eine nochmalige Fahrt zum Nordkapp nicht mehr ausgeschlossen. Wir werden sehen.

Nordkapp Fahrt im Juni/Juli Teil 4 Unser Fazit der Reise


Die Planung dieser Reise hat mich fast 2 Jahre in Beschlag genommen. Auch deshalb, weil sie zuerst als Wohnwagenfahrt geplant war und nach dem Kauf des Wohnmobils um geplant werden musste. Wer mich kennt, weiß daß ich in diesem Punkt keinerlei Kompromisse eingehe. Ich war der Ansicht, daß wir nicht so weit reisen können, ohne einen genauen Plan zu haben. Am Anfang der Reise hat dies auch für die ersten 2 Tage funktioniert und dann hat das Wetter einen dicken Strich durch meinen Plan gezogen. Es fiel mir nicht leicht davon abzugehen und hat Birgit mit Sicherheit eine gehörige Portion Nerven gekostet. Aber nach dem ersten Mal Fahren ohne zu wissen, wo man nachts übernachtet hat sich das geändert. Es ging auch so und zu meiner Überraschung wirklich gut. Wir haben im Laufe unserer Reise von meinen geplanten Stationen nur noch eine Handvoll angefahren. Die restlichen Nachtlager wurden spontan ausgesucht. Vielleicht hatte ich den Sinn einer Fahrt mit dem Wohnmobil bis dahin auch noch nicht kapiert, oder war in Gedanken noch immer mit dem Wohnwagen unterwegs. In Zukunft werden nur noch die zu besuchenden Orte ausgewählt und alles andere ergibt sich von selbst. Ist schon ein gutes Gefühl, diese Freiheit mit einem Wohnmobil.

Mit den Vorstellungen, daß Dänemark, als kleines Land sehr schnell durchquert ist, Schweden mit seinen ausgedehnten Wäldern voller Elche und den malerischen Küstenstrassen schon mehr Zeit in Anspruch nimmt, Finnland dieses Mal mehr oder weniger für uns nur als Transitland in Frage kommt und Norwegen wohl die längste Zeit unserer Reise beanspruchen wird, sind wir los, um überrascht zu werden.

Dänemark, ein wirklich kleines Land hat uns fasziniert durch die Schönheit seiner Städte. Besonders angetan waren wir von Kopenhagen. Wir haben der Stadt auf der Rückfahrt auch nochmals einen ganzen Tag gewidmet. In Dänemark wird im Moment sehr viel gebaut, besonders das wirklich gute Autobahnnetz wird noch mehr ausgebaut.

Schweden hat uns nach Überfahren der Öresundbrücke ziemlich ungastlich begrüßt. Wir mußten wegen des Starkregens den anfangs geplanten Besuch in Malmö absagen, haben diesen aber Gott sei Dank am Ende der Reise noch nachholen können. Man muß Malmö besucht haben. Malmö ist nach Stockholm und Göteborg die drittgrößte Stadt Schwedens und bezaubert durch seine Vielfalt. Göteborg haben wir uns für einen späteren Schwedenbesuch aufgespart. Auch Stockholm hat uns in seinen Bann gezogen. Wir haben Stockholm auf die Liste unserer Lieblingsstädte gesetzt und werden mit Sicherheit wiederkommen. Schweden an sich wurde von uns als sehr freundliches Land empfunden. Wo immer wir waren, wir fühlten uns nach kurzer Zeit wie zuhause. Da wir dieses Mal Schweden relativ schnell durchquert haben, außer dem Abstecher nach Öland, ist auf jeden Fall mindestens ein weiterer Besuch in Schweden geplant. Anfangs habe ich ab und an ein wenig über die Straßen in Schweden geschimpft, da waren wir aber auch noch nicht in Norwegen. Der Gesamtzustand ist gut, es gibt aber fast keine Autobahnen, was aber aufgrund des bestehenden Tempolimits und der Vorfahrt sämtlicher auf der Straße auftauchenden Tiere nicht weiter ins Gewicht fällt. Gut gefallen hat uns in Schweden und Norwegen die Tatsache, daß in angemessener Entfernung vor den fest installierten Blitzern gewarnt wird. Die Stellplätze in Schweden haben uns begeistert. Besonders die Wohnmobilplätze in den Häfen. Egal ob kostenlos oder für kleines Geld, man findet immer einen schönen Platz. Die Infrastruktur ist auch in Ordnung. Entsorgung und Versorgung bereiten in Schweden absolut keine Probleme. Beides kann man auf vielen Rastplätzen oder den Stellplätzen entlang der Strecke kostenlos tun. Da es in Schweden auch Lidl gibt, ist die Versorgung mit Lebensmitteln zu relativ angenehmen Preisen sichergestellt. Tanken ist in Schweden teurer als in Dänemark, aber weitaus billiger als in Finnland oder Norwegen. Schweden hat sich uns auch als sehr gastfreundliches Land für Hundebesitzer gezeigt. Wir kommen gerne wieder. Birgit hat übrigens ganz am Anfang in Schweden den ersten Elch gesehen.

Wie schon gesagt, haben wir Finnland innerhalb von 2 Tagen durchquert und außer massenhaft Rentieren nicht viel gesehen. In Finnland gestaltet es sich sehr schwierig einen reinen Stellplatz zu finden, zumeist muß man auf die vorhandenen Campingplätze ausweichen. Diese sind einfach, aber funktionell.  Das Finnland der Tausend Seen wird mit Sicherheit auch nochmal zu einem Ziel werden. Man konnte hier schon die unendliche Weite und Einsamkeit Lapplands erfahren.

Norwegen hat uns mit einer ausgedehnten Zollkontrolle begrüßt. Wir bekamen auf unserer Fahrt zur russischen Grenze auch direkt einen Eindruck über die norwegischen Straßen. Überall werden Tunnel gebohrt und neue Straßen gebaut. Die vorhandenen sind teilweise in einem katastrophalen Zustand. Reist man nach Norwegen, so fällt einem als erstes auf, dass man dort nur deutlich langsamer voran kommt als in Deutschland und viele Straßen schmaler und unebener sind als gewohnt. Zudem darf man an vielen Stellen Maut zahlen. Dieser Zustand ist eine Folge der stark zerklüfteten Landschaft und des teils harschen Klimas. Straßenbau ist mühselig und teuer, Regen, Schnee und Frost, setzen dem Belag stark zu. Trotzdem haben wir die Art der Ausführung bewundert. Es wird alles wieder verwendet. Der alte Belag wird vor Ort zerkleinert und bildet als Schotter die Unterlage für die neue Asphaltschicht. Es wird sehr oft an beiden Richtungen gleichzeitig gearbeitet und Straßen sind dann auch mal ohne Ankündigung für Stunden gesperrt. Das passiert auch sehr oft bei den anfallenden Sprengarbeiten. Man sollte, je weiter man nach Norden kommt, die Abmessungen seines Fahrzeuges genau kennen, da auch Europastraßen, wie die E6 dort nur noch auf dem Niveau einer Kreisstraße sind. Die in Skandinavien sehr verbreiteten Gigaliner und Reisebusse nehmen darauf keinerlei Rücksicht. Von allen skandinavischen Ländern war das Versorgen und Entsorgen in Norwegen am einfachsten. Dies kann man dort an fast allen Tankstellen kostenlos tun. Das freie Stehen oder Übernachten hat sich während unserer Reise in Norwegen als nicht so einfach erwiesen. Man muß schon lange suchen, um einen geeigneten Platz zu finden. Je weiter nördlich, umso einfacher. Es gibt aber ein relativ dichtes Netz an kleinen Campingplätzen, mit Stellplätzen und Hütten. Auch hier ist das Netz im Norden nicht so dicht wie weiter unten. Genauso verhält es sich mit Tankstellen. Ganz im Norden, sollte man die Gelegenheiten zum rechtzeitigen Tanken nutzen, da es durchaus mal vorkommen kann, daß eine Tankstelle nicht mehr existiert oder einfach nicht besetzt ist. Man möchte auf keinen Fall irgendwo in Lappland mit leerem Tank liegen bleiben. Die Versorgung mit Gas ist auch relativ gut in Norwegen. Wir haben unsere 11 kg Flasche in Steinkjer für ca. 20 € auffüllen lassen. Es waren sogar graue Flaschen zum Tauschen verfügbar. Lebensmittel sind in Norwegen weitaus teurer als im Rest Skandinaviens. Wir haben nur bei Rema1000 und Kiwi eingekauft. Lidl und Aldi sucht man in Norwegen vergebens. Übrigens ist in Norwegen das Leitungswasser trinkbar, wie auch in allen anderen skandinavischen Ländern. Das Mitnehmen oder Einkaufen vor Ort von Wasser ist absolut unnötig. Norwegen hat sich uns als ein offenes Land präsentiert mit sehr stolzen und traditionsbewussten Einwohnern. Landschaftlich kommt kein anderes skandinavisches Land an Norwegen heran. Hinter jede Ecke lauert ein neuer See, ein tiefer Fjord oder ein atemberaubender Wasserfall. Die Landschaft hat uns schier erschlagen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Besonders begeistert waren wir von einigen Städten, wie Hammerfest, Tromsø, Trondheim, Bergen, Stavanger und besonders Oslo. Wer die Vesterålen und die Lofoten verpasst, ist selber schuld. Wir werden auf jeden Fall nochmals zum Wandern dorthin fahren.

Insgesamt sind wir während der genau 8 Wochen 10789 km durch 6 europäische Länder bis zum nördlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, der mit einem Fahrzeug erreicht werden kann und wieder zurück gefahren. Dazu haben wir 1210 Liter Diesel gebraucht, was einem Verbrauch von 11,2 l entspricht.

Die Fähre mit Öresundbrücke auf der Hinfahrt haben wir ohne zu buchen direkt am Terminal gezahlt. Dies war billiger als die Rückfahrt einzeln mit unserer Go+ Box. Die Maut in Norwegen kann absolut problemlos mit dieser Box bezahlt werden. Nach knapp 2 Monaten kam jetzt auch die Rechnung der Citymaut für Stockholm. Diese kann anhand der enthaltenen PIN online mit Kreditkarte beglichen werden. Dazu hat man aber nochmals einen Monat Zeit. In den skandinavischen Ländern ist das Bezahlen, selbst kleiner Summen nur mit Kreditkarte möglich und meistens auch gar nicht anders erwünscht. Bestes Beispiel war ein Toilettenbesuch in einem großen norwegischen Einkaufscentrum. Dort konnte man die Toilette nur benutzen, wenn man mit einer Kreditkarte die 5 NOK an der Eingangstüre zahlt. Wer wie wir in kürzester Zeit zum Nordkapp durchfährt, sollte auf das Limit seiner Kreditkarte achten. Bei den Spritpreisen ist das schnell erschöpft. Grenzkontrollen haben wir, außer von Finnland nach Norwegen keine erlebt. Die norwegischen Zöllner waren sehr genau und haben in jede Schublade, jede Klappe und jeden Schrank geschaut, ob was Verbotenes eingeführt werden soll. Besonders die schon arg erschöpften Alkoholvorräte haben hier interessiert. In Dänemark, Schweden und Finnland entsprechen die Freimengen den jeweils gültigen EU-Richtlinien. Die gültigen Freimengen für Norwegen sollte man vor Reiseantritt dem Portal des norwegischen Zolls im Internet entnehmen. Es sind verschiedene Kombinationen für Alkoholisches über 2,5 % möglich. Bier unter 2,5 % kann laut unserem Zöllner am Übergang in Neiden unbegrenzt eingeführt werden. Dies ist aber vom jeweiligen Beamten abhängig und man sollte sonst keinerlei Alkohol dabei haben. Also immer schön informieren vor der Abfahrt.

Bis auf einen Steinschlag in der Frontscheibe (in einem Tunnel bei Svolvær auf den Lofoten) und dem Ausfall der Zentralverriegelung ist bei uns nichts passiert, trotz der teils abenteuerlichen Straßenverhältnisse. 8 Wochen oder genauer 56 Tage Reisezeit haben sich vor Beginn der Reise unheimlich viel angehört, sind aber wie im Flug vergangen. Die Masse an Eindrücken, die man auf solch einer Reise sammeln kann, wird uns mit Sicherheit noch einige Zeit beschäftigen.

 Diese Reise war für mich ein lange gehegter Traum. Um ganz ehrlich zu sein, haben wir nicht geplant nochmals ans Nordkapp zu fahren. Wenn es in ein paar Jahren eventuell vielleicht soweit kommen sollte, dann nur mit noch mehr Zeit und ohne die ganzen Städtetouren unserer jetzigen Reise. Man kann unsere Tour auch in weniger als 4 Wochen bewältigen, was aber in unmenschlichen Stress ausarten wird. Wenn man die Zeit hat, sollte man sie sich auf jeden Fall nehmen. Wir haben unsere Hinfahrt zum Kapp nur so beschleunigt, weil ich Angst hatte, es nicht in 8 Wochen zu schaffen. Wie man unserem Bericht entnehmen kann, hatten wir am Schluss sogar mehr als 1 Woche Zeit gut gemacht. Die 4 skandinavischen Länder haben uns auf jeden Fall fasziniert und werden mit absoluter Sicherheit in naher Zukunft wieder von uns besucht werden. Jedes einzelne hat seinen eigenen Reiz und verdient es erobert zu werden.

Nachfolgend eine Linksammlung von kleinen Helferlein, die sich als sehr nützlich erwiesen haben:

Umrechnung von GPS-Koordinaten

Norwegische Zollbestimmungen

Stellplätze Schweden

Stellplätze Norwegen

Gasfüllstationen und Gasflaschen-Tauschstationen in Schweden

Gasflaschenfüllstationen in Norwegen

Wohnmobilstellplätze in 40 Ländern im Internet

Wohnmobilstellplätze in 40 Ländern als App im Play Store

Stellplatz App für Skandinavien im Play Store

Nordkapp Fahrt im Juni/Juli Teil 3 Norwegen und Heimfahrt


Mittwoch, 29. Juni 2016 (Sonne, Wolken, Regen)

Heute steht mal wieder eine sehr lange Etappe an. Wir sind ohne Startvorbereitung früh los in Richtung Voss. Wir sind diesmal in Bergen die 582 bis zur 580 gefahren und so viel einfacher aus Bergen raus gekommen. Die E16 bis Voss ging durch die bekannten 41 Tunnel und anschließend weiter über die 13 (nicht E13, das alleine sollte schon zu denken geben) in Richtung Odda. Absolut bemerkenswert sind die Tunnel 45 und 46. Es gibt in beiden Tunneln jeweils einen richtigen Kreisverkehr. Die Norweger haben’s drauf das mit dem Tunnelbau. Insgesamt sind wir heute durch 104 Tunnel und eine neue Brücke für 600 NOK Maut gefahren um zum Campingplatz Preikestolen zu kommen. Die 13 war heute wieder ein besonderes Erlebnis. Kurz hinter Kinsarvik stand mal wieder ein netter Mann in Signalkleidung mit Kelle auf der Straße. In Norwegen ist dies meist ein schlechtes Zeichen. Und so war’s auch hier. Es war 11:15 Uhr und er teilte uns mit, dass die Straße erst wieder um 12:45 Uhr geöffnet wird. Also eine vorverlegte Mittagspause und eine kleine Ruhepause. Findige Anwohner haben die Gunst der Stunde genutzt und einen Stand mit Kaffee, Waffeln und Blaubeerkuchen aufgebaut. Das Angebot wurde in den 90 Minuten Warten sehr stark frequentiert. Als es dann endlich weiterging, dachten alle, jetzt wird alles gut. Pustekuchen.  Direkt nach der Baustelle wurde die 13 für die nächsten fast kompletten 30 km fast überall einspurig, natürlich mit starkem Gegenverkehr. Für diese 30 km haben wir mehr als 1 Stunde gebraucht, da auch die Ausweichstellen sehr rar gesät waren. Mit einem 2,38 m breiten Wohnmobil (gemessen ohne die Busspiegel) einem gleich breiten Wohnmobil oder einem breiteren Bus oder Lkw auf einer 3,5, breiten Straße zu begegnen ist wahrlich kein Spaß. Eine kleine Auszeit war die Fahrt mit der Fähre Nesvik-Hjelmeland für 245 NOK. Entsorgen und Versorgen ist hier in der Mitte Norwegens immer öfter kostenlos an Tankstellen oder anderen Plätzen möglich. Wir haben den Wohnmobilstellplatz in Odda genutzt. Nach all dem Geholpere über die Schlaglöcher sind wir schon etwas genervt am Camping Preikestolen angekommen und prompt hat’s angefangen zu regnen. Der nette niederländische Mitarbeiter an der Rezeption hat mir versichert, dass es überhaupt kein Problem sei, einen angemessenen Platz mit Strom zu finden. Wir sind über eine halbe Stunde über den Platz gefahren und haben entweder einen Platz, aber keine freie Steckdose oder jede Menge freie Dosen aber keinen Platz gefunden. Jeder steht hier wie er will. Manchmal blockieren 2 Wohnmobile mindestens 5 Plätze. Alles sehr unorganisiert. Noch etwas mehr genervt sind wir wieder an die Rezeption gefahren um eine Lösung herbeizuführen. Man war an einer Lösung nicht allzu interessiert. Auch ein intensives Gespräch mit dem Manager des Platzes konnte uns nicht zufrieden stellen. Also habe ich meine bereits gezahlte Gebühr zurück gefordert, auch bekommen und den Platz verlassen. Wir haben in einer Stellplatz App für Skandinavien einen Stellplatz am Hafen von Jorpeland gefunden. Also wieder runter vom Berg und zurück nach Jorpeland. Dieser Stellplatz scheint ein Geheimtipp zu sein. Vor uns waren nur 3 Wohnmobile dort und etwa 10 Plätze verfügbar. Bezahlt wird mittels eines Umschlages (der bereitgestellt wird) versehen mit dem Betrag, dem Namen und Kennzeichen. Dieser Umschlag wird in einen verschlossenen Briefkasten eingeworfen. Gegen 20:30 Uhr war der Platzwart da und hat seine Kontrollrunde gemacht. Ein netter Mitcamper mit ERZ Kennzeichen hat uns noch die Sanitäranlage gezeigt. Es gibt eine öffentliche Toilette mit Dusche (10 NOK für 5 Minuten) und Waschmaschine/Trockner Kombination (je 30 NOK), die in einem außergewöhnlich guten Zustand ist. Ein ruhiger und empfehlenswerter Platz.

Donnerstag, 30. Juni 2016 (Sonne, bewölkt, Starkregen, Sonne)

Richtig ausgeruht sind wir gegen 09:00 Uhr wieder hoch zum Parkplatz Preikestolen gefahren. Wir waren nicht die Ersten. Die Wohnmobilparkplätze waren fast alle besetzt. Busse waren noch keine da. Das sollte sich ändern. Der Aufstieg von 4 km ist ein wahres Abenteuer. Besonders heute, da es auf halbem Weg angefangen hat zu regnen und die Felsen immer glitschiger wurden. Man sollte den Weg auf keinen Fall unterschätzen und sich genügend Verpflegung mitnehmen. Auch wenn am Parkplatz steht, dass man 2 Stunden dort parken kann, braucht ein halbwegs trainierter Mensch bei diesem Wetter mindestens 90 Minuten für den Aufstieg und gleich lange für den Abstieg. Besonders an Tagen, an denen mindestens 50 Busse ihre Kreuzfahrer ausspucken. Heute waren es vorwiegend Spanier, Japaner und Polen. Auch einige Deutsche, Niederländer und Sonstige waren dabei. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass viele Menschen sogar ihre Hunde dabei hatten. Sehr oft Höhenunterschiede von fast einem Meter waren schon für uns Menschen sehr hoch. Die Hunde taten uns leid. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, festes Schuhwerk an zu haben und keine Flip-Flops wie manche die uns beim Abstieg entgegen kamen. Unserer Ansicht nach ist der Weg auch nur für Kinder ab 6 Jahren geeignet, da einige Stellen relativ schmal am Berg und ohne Sicherung vorbei führen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auch wichtig, besonders an den Stellen bergab. Der Preikestolen selbst ist der Knaller. Man sollte dort gewesen sein. Der Ausblick ist unschlagbar. Zum Glück hatte der Wettergott mit uns ein Einsehen und im Moment in dem wir oben waren, kam die Sonne zum Vorschein. Grandiose Ausblicke in den Fjord und die umliegenden Berge mit wunderschönen Bergseen entschädigen für die Mühen des Aufstieges. Sobald wir uns entschlossen haben, abzusteigen ging’s auch schon los. Der Himmel hat seine Schleusen geöffnet und nach sehr kurzer Zeit waren wir nass bis auf die Haut, trotz guter Ausrüstung. Trotzdem hat man irgendwann den Abstieg bewältigt und ist stolz es geschafft zu haben. Besonders bemerkenswert war auf jeden Fall, sowohl beim Aufstieg als auch beim Abstieg die ungeheure Menschenmenge, die sich hoch und wieder runter wälzte. Zum Ausruhen und Relaxen sollte es auf den Landa Park Camping in Forsand gehen. Leider hat dieser Platz nicht das gehalten, was er im Internet versprochen hatte. Mitten im Nirgendwo und kein Mensch dort. Das sollte zu denken geben. Wir sind dann auch direkt wieder umgedreht und zur Fähre in Oanes gefahren. Die Fähre brachte uns für 245 NOK auf die andere Seite nach Lauvvik.
Für Stavanger hatten wir vor kurzem noch den Mosvangen Camping gecheckt und für gut befunden. Lage, Beschreibung, Preis alles in Ordnung. Über die E13 und die E39 (die erste norwegische Autobahn für uns) sind wir im zähfließenden Verkehr zum Campingplatz gekommen. Von weitem hat man schon gesehen, dass da was nicht stimmen kann. Der ganze Platz eine einzige Baustelle und nur etwa 10 Stellplätze, die alle besetzt waren. Dort würden wir uns nie hinstellen. Die Erlösung fanden wir endlich in Sandnes. Der Camping Vølstadskogen liegt zwar in der Nähe des Flughafens, aber trotzdem ruhig und sehr gepflegt. Für 240 NOK pro Nacht kann man hier richtig relaxen. Hier bekommt man eine Chipkarte, die mit Geld aufgeladen zum Duschen und Wäschewaschen genutzt wird. Man braucht sie auch zum Öffnen des Sanitärgebäudes. Beim Aufbau kam die Sonne raus und alles war wieder gut. Heute Abend habe ich mittels des freien und schnellen WLAN auch schon die Busroute nach Stavanger gefunden. Morgen allerdings wird vormittags zuerst nochmals gewaschen und mittags geht’s mit dem Rad in die Umgebung zum Erkunden. Samstag ist dann der Besuch in Stavanger geplant, auf jeden Fall mit Fjordcruise auf den Lysefjord. Morgen mehr.

Freitag, 01. Juli 2016 (heute mal was Anderes, nur Regen)

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Simone hat Geburtstag.

Trotzdem muss die Wäsche gewaschen werden. Das funktioniert hier ganz einfach. An der Rezeption lädt man die Chipkarte auf und bekommt den Schlüssel zum Waschmaschinenraum. Waschen und Trocknen sind jeweils für 30 NOK zu haben. Die Vorgehensweise zum Nutzen der Maschinen wird an der Rezeption sehr genau erklärt. Hier ist eben alles sehr gut organisiert. Die Waschmaschine ist ok und wäscht auch sauber. Der Trockner brachte selbst beim längsten Programm nicht den gewünschten Erfolg. Die Wäsche war nach über einer Stunde im Trockner noch immer leicht feucht und das bei Regenwetter. Das mag aber auch an den mageren 1200 Umdrehungen der Schleuderfunktion hängen. Wir haben die Wäsche aber auch so trocken bekommen. Da es morgen nach Stavanger  zur Stadtbesichtigung geht, haben wir heute schon mal den Weg zum Bus erkundet. Wir werden mit dem Bus Nr. 2 bis zur Busstation in Stavanger fahren und von dort unser Programm starten.

Samstag, 02. Juli 2016 (Niesel, Regen, Sonne und Schauer)

Mit dem Bus 2 von Kolumbus nach Stavanger zu gelangen ist ganz einfach. Man muss nur etwa 1,5 km bis zur Bushaltestelle laufen und dann zu einem erhöhten Preis (66 + 40 NOK) die Tickets im Bus kaufen. Ausgestiegen wird an der Haltestelle 17 in der Nähe des Hafens in Stavanger. Da unser Fjordcruiser um 10:00 Uhr auslaufen wird, haben wir sofort die Tickets (je 480 NOK) gekauft und konnten auch gleich an Bord gehen. Rechtzeitig genug, da wie immer der Regen einsetzte. Schlechte Aussichten für eine Fahrt in den Lysefjord, um den von uns bestiegenen Preikestolen auch mal von unten zu sehen. Die gesamte Fahrt dauert ungefähr 3 Stunden und nach 1 Stunde konnte man es kaum glauben. Die Sonne kam raus, Nebel und Dunst verschwanden und die Aussichten waren wieder viel besser. Die Hinfahrt war ein absoluter Genuss, da wir durch die vielen kleinen Inselchen, die zwischen Stavanger und dem Lysefjord liegen, durchgefahren sind. Sehr schmale Durchgänge ließen uns wirklich sehr nahe an den Inseln vorbei kommen. Sobald wir in den Fjord eingefahren sind, wechselte auch das Wasser seine Farbe von dunkelgrün auf türkis. Das erste richtige Highlight war eine Schlucht an die wir sehr nahe heranfahren konnten. Das nächste war der Preikestolen. Von unten sieht dieses Felsplateau wirklich mickrig aus. Aber trotzdem sehr cool zu sehen wo man 2 Tage vorher auf 604 m Höhe stand. Die Fahrt ging dann noch weiter bis zum Hengjane Wasserfall. Dort hat die Mannschaft mit einem großen Eimer frisches Bergquellwasser aufgefangen und anschließend an die Passagiere verteilt. Das Wasser war kalt, schmeckte aber etwas metallisch. Auf dem Rückweg wurde noch ein besonderer Halt eingelegt. Wilde Ziegen kletterten an den fast senkrechten Wänden herum und konnten aus nächster Nähe bewundert werden. In Oanes hat sich die Anzahl der Passagiere halbiert. Dort sind alle diejenigen ausgestiegen, die eine kombinierte Tour gebucht hatten. Sie wurden mit einem Bus zur Bergstation, 4 km vor dem Preikestolen gebracht und nach dem Abstieg auch wieder mit dem Bus zur Fähre in Tau gefahren. Es waren wieder viele in dünnen Jacken und mit unzureichenden Schuhen dabei. Diese Wanderung wird von vielen sehr unterschätzt. Wieder zurück in Stavanger kann man über die Hafenpromenade zum Bezirk mit den Bars, Cafés und Restaurants gelangen. Die Sonne schien und alle Tische waren besetzt. Der Dom von Stavanger zählt nicht zu Unrecht zu den schönsten und besterhaltenen mittelalterlichen Kirchen Norwegens. Das Altstadtviertel Gamle Stavanger mit seinen weißen Häusern ist ein weiterer Touristenmagnet. Ölmuseum, Konservenmuseum und das natur- und kulturhistorische Museum runden das Angebot ab. Zurück ging’s wieder mit dem Bus 2. Tickets kann man an der Busstation am Automaten für 66 NOK (nur mit Kreditkarte) erhalten. Die Sonne scheint noch immer, mit kleinen Regengüssen zwischendurch. Morgen geht es trotzdem weiter in Richtung Süden. Abends mit Deutschland gefreut!

Sonntag, 03. Juli 2016 (Regen, Sonne, Sonne)

Die Startvorbereitungen hier auf dem Campingplatz sind schnell erledigt und es geht los in Richtung Mollebukta.  Dort  findet man eines der für Norwegen wichtigsten Monumente. 3 etwa 10 m hohe Bronzeschwerter sind aufrecht im Fels versenkt und stehen für die Vereinigung Norwegens durch Harald Schönhaar nach der Schlacht von Hafrsfjord im Jahr 872. Weiter ging’s in Richtung Südküste über Ålgård die E39 entlang bis nach Lyngdal. Von dort sind es bis zum südlichsten Punkt Norwegens am Leuchtturm von Lindesnes nur etwa 25 km über die relativ gut ausgebaute RV460. Am Lindesnes Fyr befindet sich auch ein Wohnmobilstellplatz. Für uns war es aber noch viel zu früh und wir sind weiter die Küste entlang über Mandal, Kristiansand in Richtung Oslo. Mandal wird auch die weiße Stadt genannt. Seien wir ehrlich, hier sind fast alle Orte mit weißen Häusern gesäumt. Kristiansand als die fünftgrösste Stadt Norwegens ist schachbrettartig angelegt und man findet neben einem großen Hafen hier sehr viel Industrie. Größter Anziehungspunkt sind aber die weitläufigen Strände, die im Sommer immer gut besucht sind. Ab Grimstad sind wir auf die RV420 und später die 410/411 gefahren, um weiter durch die malerischen Küstenorte zu fahren. Leider gibt es hier im Süden so gut wie keine Möglichkeit auf einem Parkplatz entlang der Straße zu übernachten, dafür findet man aber fast in jedem Ort einen kleinen Campingplatz. Wir haben den Røed Camping in Risør gewählt. Für stolze 280 NOK kann man hier mit Strom und in die Jahre gekommenen, aber sauberen Sanitäranlagen übernachten. Abends haben wir uns noch unseren nächsten Gegner bei der EM2016 angeschaut. Hier geht auch wieder ASTRA.

Montag, 04. Juli 2016 (wir konnten es kaum glauben, aber Sonne und das den ganzen Tag)

Ohne Startvorbereitungen ging die Reise weiter in Richtung Oslo. Wir hatten uns für heute einen Relaxtag eingeplant und sind deshalb nach Tønsberg gefahren. Unterwegs wurde wie schon öfter an einer Tankstelle kostenlos die Entsorgung erledigt. Ist schon cool hier in Norwegen. Normalerweise muss man für alles zahlen (auf der Autobahn heute ungefähr alle 10 km eine automatische Mautstelle) nur Ver- und Entsorgung sind fast überall kostenlos. Der Wohnmobilstellplatz in Tønsberg liegt zwar an einer vielbefahrenen Straße, soll aber in der Nacht sehr ruhig sein (hat mir ein Mitcamper verraten, der gerade abfuhr als wir ankamen). Die Sanitäranlage (ohne Dusche) ist sehr sauber, obwohl öffentlich. Dass man seine 150 NOK Parkgebühr (inkl. Strom) zahlt, kontrolliert ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Der Platz liegt neben einem Rema1000 und in unmittelbarer Nähe zur wirklich schönen Strandpromenade. Man kann sehr gut mit dem Fahrrad die Gegend erkunden. Wir haben die ganze Stadt mit all ihren schönen Ecken erkundet und sind zum Abschluss hoch auf den Schlossberg. Dort befindet sich die Ruine des Schlosses von König Hakøn Hakønson. Es soll sich um die größte mittelalterlich Burg Nordeuropas handeln. Die Stadt ist übrigens die älteste Stadt Norwegens. Entsprechend einer Wikingersaga bestand sie schon vor jener Schlacht von 872, nach der Norwegen durch Harald Schönhaar vereinigt wurde. Jetzt ist in der Sonne sitzen und relaxen angesagt und heute Abend geht’s nochmals in die Stadt. Die Strandpromenade ist gesäumt von schönen Bars und Cafés. Morgen fahren wir dann weiter nach Oslo.

Dienstag, 05. Juli 2016 (Sonne, warm und abends leichter Regen)

Es war fast nicht zum Aushalten mit der Sonne am Morgen. Von Sonnenaufgang bis zum Untergang heute nur Sonnenschein. Wir konnten sogar in der Sonne sitzen. Die paar Tropfen Regen am Abend fielen gar nicht auf. Wir sind so los gefahren, dass wir um circa 10:00 in Oslo sind. Unterwegs wurde wie fast immer an einer Tankstelle der Wasservorrat aufgefüllt und alles Grauwasser abgelassen. Wir sind pünktlich auf dem Stellplatz Sjølyst Marina Oslo angekommen und haben einen guten Platz in erster Reihe am Wasser ergattert. Der Stellplatz selbst liegt sehr günstig zur Stadt am gut ausgebauten Fahrradweg. Leider lässt das Angebot an Sanitäranlagen, mit dem geworben wird sehr zu wünschen übrig. Es sind insgesamt nur 1 Dusche, 1 Behindertenbad und 3 Toiletten für angeblich 250 Stellplätze verfügbar. Dazu kommen noch die vielen Bootsbesitzer, die ihre Boote in der Marina liegen haben. Im Moment werden noch 2 Sanitärcontainer aufgebaut, die ab nächster Woche verfügbar sein sollen. Auf das ebenso vorhandene WLAN kann man sich auch nicht verlassen. Für die vielen Nutzer einfach zu schwach und meistens komplett überlastet. Gezahlt werden die 300 NOK für 24 Stunden am Automat am Eingang mit Münzen oder Karte. Man sollte es nicht für möglich halten, aber als wir zum Zahlen am Automat waren, kam ein freundlicher junger Mann auf uns zu und hat sich zu uns gesellt. Es war unser Nachbar mit KEH Kennzeichen vom Stellplatz in Bergen. Wir haben uns natürlich sehr gefreut ihn zu sehen und sind auch direkt los seine Freundin zu begrüßen. Nach dem Austausch der Erlebnisse seit Bergen sind die dann auch schon mit dem Rad los in die Stadt. Sie wollten nur eine Nacht bleiben. Die Welt ist doch wirklich klein und uns hat diese Begegnung sehr gefreut.

Auch wir sind nach der Mittagspause mit dem Fahrrad in die Stadt. Das ist in Oslo überhaupt kein Problem. Es gibt ein hervorragend ausgebautes Fahrradwegnetz mit 2 Spuren. In der Stadt selbst ist das aufgrund der vielen Bauarbeiten manchmal etwas schwieriger, aber durchaus machbar. Das Rathaus sieht man schon von weitem. Rot mit 2 markanten Türmen und oh Wunder, man kann es kostenlos besichtigen. Wir wollten uns heute auf den Besuch im Königlichen Schloss konzentrieren, da der Mitcamper vom Stellplatz in Tønsberg erzählte, dass das Schloss im Moment nicht besichtigt werden kann. Bei Narvesen habe ich noch Tickets für die Führung um 14:30 erhalten. Also finden doch Besichtigungen statt. Die Zeit bis zum Beginn haben wir uns mit einem Spaziergang im königlichen Park und dem Bewundern der Wachablösung vertrieben. Die Wachablösung hier findet um 13:30 Uhr statt und dauert eine halbe Stunde. Für die Besichtigung des Schlosses muss man seinen Rucksack im Eingangsbereich einschließen und Überschuhe aus Plastik anziehen. Fotografieren ist strengstens verboten. Es läuft immer ein als zusätzlicher Guide getarnter Sicherheitsmitarbeiter mit jeder Gruppe mit. So unscheinbar das Schloss von außen ist, so schön ist es von innen. Die Norweger lieben Farben. Es ist alles sehr farbenfroh eingerichtet. Die Führung im Schloss gibt einen guten Einblick in die jüngste norwegische Geschichte, ganz speziell in die Geschichte des Königshauses. Die Führung dauert eine Stunde und bringt die Gruppe durch die Räumlichkeiten im Zweiten Stock. Ganz nebenbei haben wir erfahren, dass der König und der Kronprinz mit ihren Familien den dritten und vierten Stock des Schlosses wirklich bewohnen. Eine wirklich gute Führung, die nur für 8 Wochen im Jahr (norwegische Ferien) möglich ist. Ein weiteres Highlight in Oslo ist der Vigeland Skulpturen Park. Der Bildhauer Gustav Vigeland hat hier mit über 200 Skulpturen sein Lebenswerk geschaffen. An Museen mangelt es auch in Oslo nicht. Die meisten liegen auf der Halbinsel Bygtøy. Man findet fast für jeden Geschmack etwas dort. Abends bietet sich ein Besuch in Aker Brygge an. Auf dem Gelände einer ehemaligen Werft hat man einzigartige Gebäude hingestellt. Unzählige Restaurants, Bürogebäude und Wohnhäuser laden zum abendlichen Spaziergang entlang des Oslofjords ein.

Mittwoch, 06. Juli 2016 (leicht bewölkt, Sonne und sehr warm)

Auch der zweite Tag in Oslo beginnt mit Sonnenschein. Heute stehen die Festung Akershus, die Oper, der Dom, das Parlamentsgebäude und der Friedhof, auf dem Ibsen und Munch beerdigt sind, auf dem Programm. Zum Abschluss des Tages ist noch die berühmte Fjordcruise auf dem Oslofjord geplant. Auch die Festung, die von König Christian IV. zu einem Schloss umgebaut wurde, scheint von außen klein. Innen bietet das Schloss vielfältige Einblicke in das Leben auf einem befestigten Schloss des 17. Jahrhunderts. Prächtig ausgestattete Räume, Waffen und die schöne Schlosskirche können bewundert werden. Außerdem sind im Mausoleum Mitglieder der königlichen Familie bestattet. Im Aussenbereich findet zurzeit eine Sonderausstellung von Skulpturen der Künstlerin Laura Ford statt. An bestimmten Tagen der Woche finden ganz besondere Führungen statt. Schauspieler begleiten die Gruppe mit allerlei Unterhaltsamem durch die Festungsanlage. Die neu erbaute Oper in Oslo ist schon ziemlich einzigartig. Man kann das komplette Dach begehen und hat einen schönen Blick über den Fjord und das Neubaugebiet  Tjuvholmen. Parlamentsgebäude und Dom können ebenfalls kostenlos besichtigt werden. Als wir den Dom verlassen haben, kam ein weiteres Highlight des Tages um die Ecke. Die königliche Garde marschierte mit Marschmusik durch die Stadt zum täglichen Wachwechsel vor dem Schloss. Ein wirklich imposantes Schauspiel. Unser nächstes Ziel, der Vår Frelsers Friedhof ist nicht eben leicht zu finden, ist aber ein typisch norwegischer Friedhof. Henrik Ibsen und Edvard Munch sind hier neben anderen bekannten Persönlichkeiten beerdigt. Die 2 stündige Fjordcruise stellte den krönenden Abschluss eines schönen Tages dar. Mit einem kleinen Ausflugsboot ging’s durch die vielfältige Inselwelt und die Schären des Oslofjords. Hinter jeder Ecke gab‘s etwas Neues zu sehen. Wunderschöne Ferienhäuser und das zauberhafte Bild aus Felsen und Bäumen können jeden begeistern. Sollte der Wettergott mitspielen, werden wir noch einen Tag in Oslo bleiben.

Donnerstag, 07. Juli 2016 (viel Sonne und sehr warm)

Der Wettergott war uns wohlgesonnen und hat uns mit Sonne pur verwöhnt. Heute stand der Sport im Vordergrund. Wir wollten mit dem Fahrrad hoch zum Holmenkollen. Die Schanze springt einem fast überall in Oslo förmlich ins Auge, ist aber immer weit oben auf dem Berg. Die Strecke geht permanent bergauf mit ca. 500 HM auf einer Strecke von etwa 9 km. Wir haben uns einmal ein wenig verfahren und sind deshalb an der Kaserne der königlichen Garde vorbei gekommen. Die hätten wir sonst nie gefunden. Bis auf wenige kleine Teilstücke sind überall gute Fahrradwege vorhanden. Wo’s keine Fahrradwege gibt, fährt der Norweger (und auch der deutsche Tourist) auf dem Bürgersteig. Die Schanze ist ein Anziehungspunkt für jedermann. Außer uns sind nur wenige mit dem Fahrrad hoch, die restlichen Menschen aus allen Herren Ländern sind per Bus oder Pkw hoch gekommen. Als Höhepunkt für die ganz Mutigen wird hier ein Seilflug von der Spitze der Schanze angeboten. Man kann auf der kompletten Anlage völlig ungezwungen überall rumlaufen und das mal wieder kostenlos. Ein Souveniershop und ein Skisimulator sind auch vorhanden. Neben der Sprunganlage befindet sich das Biathlonstadion mit der Schiessanlage. Auch hier kann man überall hin, obwohl fleißig trainiert wurde. Selbst auf die Schiessanlage konnten wir mit dem Rad fahren und beim Training zusehen. Über die Biathlonstrecke sind wir noch zur Holmenkollen Kapelle gefahren. Leider wird auch in Oslo mal gestorben und so war die Kapelle heute geschlossen wegen einer Beerdigung. Da man in Oslo mit dem Rad überall hin darf, wollten wir nach der rasanten Abfahrt vom Holmenkollen heute noch durch den Schlosspark fahren. Als wir uns dem Schloss von weitem genähert haben, war das heutige Spektakel schon zu sehen. Die gesamte königliche Garde hat mit dem Gardemusikkorps eine große Parade veranstaltet. Marschmusik, moderne Musikstücke und auch Gesangseinlagen der Garde, gepaart mit einer wirklich guten Show zogen heute Tausende von Menschen auf den Schlossplatz. Wir sind dann noch direkt am Schloss vorbei mit dem Rad in den Park und anschließend durch die Stadt zurück zum Stellplatz. Die Sonne schien noch immer und es war mal Zeit für ein ausgiebiges Sonnenbad. Die ersten beiden Tage in Oslo waren schon gute Tage, die Fahrt über 27,5 km mit den Highlights heute rundet den Oslobesuch ab. Der erste Eindruck von Oslo war nicht so positiv, hat sich aber im Laufe der 3 Tage ins absolute Gegenteil gewandelt. Wir werden auf jeden Fall wieder herkommen. Heute sind übrigens die neuen Sanitärcontainer fertig geworden. Mehr Toiletten und mehr Duschen waren auf jeden Fall notwendig. Die Duschen hier werden mit Duschmünzen gefüttert und geben warmes Wasser für 3 Minuten. Bei den alten Duschen braucht man 10 Kronen für 5 Minuten Wasser. Gratulation an die französische Mannschaft.

Freitag, 08. Juli 2016 (Sonne, Regen, Sonne)

Nach den Startvorbereitungen sind wir über die E18 raus aus Oslo in Richtung Göteborg. Wir wollten uns heute mal 4 Stellplätze am Vänern ansehen und die Möglichkeiten mit dem Fahrrad zu fahren abchecken. Leider hat’s wie aus Kübeln gegossen als wir zum See kamen. Die Stellplätze und Campingplätze an der Westküste des Vänern waren entweder komplett besetzt oder kamen nicht in Frage. Enttäuscht sind wir weiter auf der E45 in Richtung Göteborg. Wir hatten uns mehr vom zweitgrößten schwedischen See versprochen. Vielleicht waren auch nur unsere Erwartungen falsch. In Göteborg wollten wir auf den Camping Liseberg. Dort geht im Sommer aber ohne Reservierung nichts. Speziell in den schwedischen Ferien ist der Platz wegen dem dazugehörigen Freizeitpark immer ausgebucht. Es war noch 1 Platz frei für 545 SEK pro Nacht. Wir sind dann weiter zu unserer Alternative, dem Liseberg Camping Delsjön. Ein großer Stellplatz mit Plätzen für Wohnwagen und Wohnmobilen und extra Plätzen für Zelte. Es gibt sogar Stellplätze für große Reisemobile. Mit Versorgung, Entsorgung und ausreichend Sanitäranlagen ist für 290 SEK alles vorhanden was das Camperherz wünscht. Der Platz liegt im Naturschutzgebiet Delsjön, mit 2 Seen und vielen Wander- und Fahrradwegen. Hier hat jeder zweite Camper einen Hund dabei. Der Wald ist ein wahres Paradies für Nicht-Bewegungsmuffel. Außerdem ist die Stadt mit der Metro von hier zu erreichen. Wir werden auf jeden Fall noch hier bleiben.

Samstag, 09. Juli 2016 (bewölkt, aber auch Sonne)

Die für heute geplante Fahrradtour hat sich zu einer wirklich runden Sache entwickelt. Rund um die 2 Seen, den Härlanda Tjärn und den Stora Delsjön, durch den Wald bergauf und bergab waren eine schöne Tour von knapp 29 km. Nach jeder Kurve erwartet einen ein neues Bild. Felsen, kleine Inseln und wunderschöne Badebuchten laden zum Verweilen ein. Das Sportgebiet und die grüne Lunge Stockholms locken mit dem großen Angebot an Wanderwegen, Radwegen, Moutainbikestrecken und Reitwegen jedes Wochenende viele Stockholmer ins Freie. Was uns auch schon in Oslo aufgefallen war, ist auch hier der Fall. Viele sportliche Menschen, ob jung oder alt, alle sind unterwegs. Wir werden auch morgen hier bleiben, um die Stadt zu besichtigen.

Sonntag, 10. Juli 2016 (Regen, Sintflut, Sonne)

Wir sind mal wieder verlassen worden. Nicht von allen guten Geistern, sondern vom Wettergott. Der hat uns wieder mit viel Regen und teilweise sintflutartigen Güssen den Tag vermiesen wollen. Aber nicht mit uns. Wir haben zusammen gepackt und sind über die E20 in Richtung Malmö geflohen. Unterwegs sollten wir durch den Regen wahrscheinlich von unserem Vorhaben abgebracht werden, aber wir sind tapfer weiter nach Malmö. Das wurde uns ja schon einmal auf unserem Hinweg gründlich versaut. Doch heute hatten wir Glück. Den ganzen Weg Regen, Regen und nochmals Regen. In Malmö angekommen, hat uns die Sonne begrüßt. Der Stellplatz in der Limhamn Marina ist einer der wirklich schönen in Schweden. Zwar etwas klein geraten mit seinen gerade mal 16 Plätzen, aber für 180 SEK wird einem hier alles geboten. Man steht wirklich traumhaft direkt am Strand mit Blick auf die Öresundbrücke. Wir werden bleiben.

Montag, 11. Juli 2016 (sonnig, ab und zu leicht bewölkt)

Malmö ist eine tolle Stadt. Wir sind heute Morgen in strahlendem Sonnenschein mit dem Rad los die Stadt zu erkunden. Von weitem sieht man schon den höchsten Wolkenkratzer Skandinaviens, den 190 m hohen Turning Torso. Dieser spektakuläre Wohnturm passt sehr gut zur modernen Architektur in Västra Hamnen, dem wohl teuersten Wohnviertel in Malmö. Die sehr guten Fahrradwege brachten uns in Windeseile über das Hafenviertel in die Altstadt von Malmö. Dort wird der Stortorget, Malmös zentraler Platz vom riesigen Reiterstandbild Karl X. Gustav beherrscht. Leider war das Rathaus heute verhüllt. Nein, nicht Christo war am Werk, das Rathaus wird renoviert und ist deshalb zugehängt. Der pittoreske Lilla Torget ist von hier sehr leicht zu erreichen. In den hübschen Häusern aus dem 16. Jahrhundert sind viele Bars, Restaurants und Geschäfte zu finden. Die benachbarte imposante Backsteinkirche Sankt Petri ist innen wie außen ein wahrer Augenschmaus. Außen mit rotem Backstein verkleidet und innen ganz in weiß gehalten, besticht die Kirche besonders durch ihren 15 m hohen, aus Holz geschnitzten Altar. Die Burganlage Malmöhus beherbergt heute mehrere interessante Museen. Für alle Technikfreaks liegt das Technische Museum ganz in der Nähe. Fahrradfahren ist in Malmö ein wahrer Genuss. Überall sehr gut Fahrradwege, aber wie schon in Kopenhagen auch viel Fahrradverkehr. Man kann am kompletten Stadtstrand vorbei mit dem Fahrrad bis zur Öresundbrücke, darunter durch und noch weiter fahren. Jetzt im Sommer und in den schwedischen Ferien wird am Strand viel für die Kinder geboten und alles kostenlos. Außerdem ist die Stadt sehr hundefreundlich, wie überall in Schweden. Malmö ist wirklich eine Reise wert und wird auf jeden Fall in die Liste unserer Lieblingsstädte aufgenommen.

Dienstag, 12. Juli 2016 (Regen, Gewitter und auch Sonne)

Heute Morgen sind wir in einer weiteren Lieblingsstadt gelandet. Wir haben Malmö verlassen und sind über die Öresundbrücke rüber nach Dänemark. Mit unserer Easy Go + Box war das Durchfahren der Zahlstelle absolut kein Problem. Ranfahren an die Schranke und nach dem Scannen der Box weiter durch die geöffnete Schranke. Unser Ziel war mal wieder das City Camp in Kopenhagen. Zum Glück hatte ich gestern Abend noch einen Stellplatz per Mail reserviert, ansonsten hätten wir heute keinen Platz bekommen. Seit Tagen ist der Platz komplett ausgebucht. Wie schon am Anfang unserer Reise gesagt, ist der Platz kein schöner, aber absolut praktisch zum Besuchen der Stadt. Da wir auf der Hinfahrt am letzten Tag etwas Pech mit dem Wetter hatten, sind uns 2 sehenswerte Kirchen durch die Lappen gegangen. Das wurde heute nachgeholt. Es hat zwar auch heute ab und an etwas getröpfelt, aber da muss man durch. Wir haben in den letzten knapp 7 Wochen weitaus schlechteres Wetter erlebt. Die Vor Frelsers Kirche, also die Erlöserkirche, ist die berühmte Kirche mit dem gewundenen Kirchturm. Dieser kann für 40 DKK bestiegen werden. Heute reichte die Schlange der Wagemutigen fast einmal um die Kirche. Innen ganz in weiß gehalten mit einem schönen Barockaltar, besticht sie aber durch die geschnitzte Orgel aus dem Jahr 1698. Wir hatten das Glück, dass heute mal wieder auf der Orgel gespielt wurde und konnten den Klang der über 300 Jahre alten Originalpfeifen bewundern. Das nächste Ziel war die im Rokokostil gebaute Christians Kirche. Ein wirklich ungewöhnlicher Kirchenbau, der innen eher wie eine kleine Oper aussieht. Etwas düster aber mit einer Akustik, die sie zu einem beliebten Austragungsort für Konzerte macht. Bis 1901 war es die Kirche der deutschen Minderheit. In der Stadt war heute die Hölle los. Menschen über Menschen in der ganzen Stadt. Warum haben wir später herausgefunden. Es waren neben den vielen Jugendgruppen heute etwa 5000 zusätzliche Kreuzfahrer in der Stadt. Im Hafen lagen die Emerald Princess, die Pacific Princess und die Sea Cloud II. Besonders interessant war die Fahrt durch die sogenannte „Freistadt Christiana“ eine alternative Wohnsiedlung in einer ehemaligen Militäranlage. Eine andere Welt, in der Drogenhandel und Gewalt regieren. Das absolute Kontrastprogramm war die Fahrt durch den Rest von Christianshavn. Moderne Architektur entlang der Kanäle und ein Hausboot schöner als das Nächste. Der Rückweg zum Stellplatz ging durch das Schlossgelände, wo heute kein Mitglied der königlichen Familie anwesend war. In Dänemark sind Ferien und auch Königs fahren mal weg.

Morgen soll’s weitergehen nach Fehmarn mit der Fähre Rødby – Puttgarden. Auch hier wird wieder die Box genutzt. Damit entfällt eine Reservierung der Überfahrt. Später mehr.

Mittwoch, 13. Juli 2016 (Sonne, Regen, Sonne)

Nach den bekannten Startvorbereitungen haben wir den Stellplatz in Kopenhagen bei strahlendem Sonnenschein verlassen. Die Fahrt nach Rødbyhavn über die guten dänischen Autobahnen ging problemlos vonstatten. Die Fähre hatten wir nicht vorgebucht, da durch unsere Box eine zügige Überfahrt garantiert ist. Wir haben uns dann auch in die BIZZ Spur eingeordnet und sind kurz vor dem Durchfahren vom Servicepersonal auf eine andere Spur verwiesen worden. Wir hatten es auch schon selbst erkannt. Auf der BIZZ Spur sind nur Fahrzeuge bis 6 m Länge erlaubt. Man kann diese Info leider nirgends vorher finden und so mussten wir (aber nicht nur wir, auch einige andere größere Wohnmobile) von der Spur 6 einmal quer durch den hektischen Verkehr rüber auf Spur 2 oder 1. Es war schon eine langwierigere Angelegenheit, da wir wirklich nur widerwillig auf die nächste Spur gelassen wurden. Obwohl die Fähren im Halbstundentakt fahren, sind die Menschen hier sehr hektisch. Nach dem Zahlen von 120 € konnten wir auf der Spur 9 vorfahren und waren das zweite Fahrzeug in der Reihe. Die 11:15 Uhr Fähre stand noch dort und es wurden noch einige Autos drauf gelassen. Wir waren nicht mehr dabei. War aber eigentlich gar nicht tragisch, da diese Fähre 90 Minuten bis Fehmarn braucht. Wir sind dann auf die 11:45 Uhr Fähre gekommen und diese war eine kleinere, aber schnellere Fähre, die nur 45 Minuten brauchte. Angekommen auf Fehmarn ging’s zuerst mal zum Einkaufen. Ist schon eine absolut schöne Sache, wenn der Einkaufswagen für unter 100 € mal rappelvoll wird. Einkaufen macht hier mehr Spaß als in Norwegen. Weit mehr als die Hälfte der Kunden hier sind Schweden, Dänen und Norweger, die auch mal günstig einkaufen wollen. Wir hatten schon etwas Bedenken, ob wir auf dem Stellplatz Johannisberg noch einen Platz bekommen. Es sind unheimlich viele Wohnwagen und Wohnmobile unterwegs. Aber hier standen nur etwa 10 Mobile und wir konnten uns noch einen schönen Platz aussuchen. Der Stellplatz liegt zwar direkt an einer Hauptstraße, aber nachts ist es wirklich sehr ruhig hier. Im Sommer kann man für 15 € einen Tag hier stehen, Strom gibt’s für 50 Ct pro kwh von den Säulen, die mit 50 Ct, 1 oder 2 € Münzen gefüttert werden können. Waschen und Trocknen ist auch möglich, aber nur mit 50 Ct Münzen (Waschen 3,50 € – Trocknen 2 €). Beide Maschinen funktionieren einwandfrei. Morgen geht’s weiter.

Donnerstag, 14. Juli 2016 (Sonne, bewölkt)

Heute war mal wieder Ausschlafen angesagt. Gut ausgeruht ging’s auf die geplante Tour um den Ostteil der Insel. Zuerst sind wir zum Niobe Denkmal und zum Naturschutzgebiet „Grüner Brink“. Am Fährterminal vorbei ging’s auf  dem gut ausgebauten Fahrradweg nach Burg. Himmel und Menschen hier in der Stadt. Über Burgstaaken sind wir nach Burgtiefe um uns das berühmte Surfparadies mal wieder anzusehen. Vor 5 Jahren waren wir das letzte Mal auf der Insel. Es hat sich doch einiges geändert. Die Campingplätze an der Ostküste in Katharinenhof und Klausdorf haben uns nicht so zugesagt. Es gibt zwar einen sehr schmalen Streifen Sandstrand, der Hundestrand ist aber zu weit entfernt. Jetzt sollte noch der nordöstlichste Zipfel der Insel in Marialeuchte besucht werden und der Rückweg zum Stellplatz führte über Puttgarden. Heute waren es ca. 55 km auf überwiegend ebener Strecke mit 75 % Fahrradwegen, aber sehr starkem Westwind. Morgen werden wir den westlichen Teil der Insel erkunden.

Freitag, 15. Juli 2016 (Wolken und sehr stürmisch, ein wenig Sonne)

Über Nacht hat der Wind auf Nordwest gedreht und noch an Stärke zugelegt. Wir wurden heute Nacht vom Wind ordentlich durchgerüttelt. Mit Gegenwind ging’s heute Morgen direkt los in Richtung der Campingplätze in der Nähe von Altenteil. Bei dem starken Wind heute darf es nicht verwundern, dass die Plätze rappelvoll sind mit Surfern. Hier oben ist auch der Strand sehr schmal und die Lage ideal zum Surfen. Den nördlichen Binnensee haben wir in Richtung Westermarkelsdorf auf dem Deich umfahren. Ein Paradies für Schafe, aber heute leider nicht für Radfahrer. Eine steife Brise hat die Radfahrer fast vom Deich geweht. Viele Familien mit kleinen Kindern sind umgedreht. Es war stellenweise, bei sehr schmaler Fahrspur recht gefährlich und die Schafe gehen auch nicht aus dem Weg. Über Schlagsdorf ging’s nach Petersdorf, einem wirklich reizenden kleinen Ort. Der weitere Weg in Richtung Orth ging mal wieder über den Deich. Auf hier ein starker Seitenwind. Die Fehrmarnsundbrücke begleitet einen ab sofort den ganzen Weg. Man kann sie von überall her sehen. Wir haben uns der Brücke über Lemkenhafen und Strukkamp genähert. Hier sind wir wie schon bei der Öresundbrücke drunter durch gefahren. Die hier ist zwar kleiner aber auch ein imposantes Bauwerk. Auf dem Campingplatz Wulfener Hals, der unser nächstes Ziel war, hat sich in den letzten 5 Jahren einiges getan. Die Anzahl der Wohnmobilstellplätze wurde stark erhöht. Auf dem Campingplatz hat sich nichts verändert. Da der anhaltende Sturm den Meisten das Baden vermiest, ist heute mal wieder Shopping angesagt in Burg. Himmel und Menschen in der Stadt. Wir sind nach einem Fischbrötchen schnell durch und weiter in Richtung Landkirchen und Hinrichsdorf gefahren. Ab jetzt konnten wir auch den alten Fernsehturm wieder sehen, der ganz in der Nähe unseres Stellplatzes steht. Noch ein Stück mit Gegenwind nach Gammendorf und der seitliche Rückenwind brachte uns schnell wieder auf den Stellplatz. Heute ist der Platz überraschenderweise noch ziemlich leer. Vorgestern und gestern waren um diese Zeit schon fast alle Plätze besetzt. Wer hier erst bei Abreise zahlt, muss genau auf die Öffnungszeiten achten. Die Rezeption ist nur von 07:30 bis 08:30 Uhr und von 18:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.

Die Strecke heute war insgesamt 69 km lang, ohne nennenswerte Steigung und meist auf öffentlichen Straßen oder auf dem Deich. Morgen geht’s weiter in Richtung Elbe.

Samstag, 16. Juli 2016 (Sonne, Wolken und auch etwas Sprühregen)

Wir haben uns entschlossen Fehmarn zu verlassen. Ob es eine clevere Entscheidung war an einem Samstag abzureisen, wird sich zeigen. Die obligatorischen Startvorbereitungen haben wir noch auf dem Stellplatz hier erledigt und gerade als wir losfahren wollten, kam die Verkehrsfunkdurchsage, dass die Fehrmarnsundbrücke wegen eines Unfalles gesperrt ist. Wir hatten ja noch etwas Programm vor dem Verlassen der Insel (Campinggeschäft, Brot kaufen, tanken) und trotzdem haben wir zum Überqueren der Brücke mehr als 1 Stunde gebraucht. Als wir drüber fuhren war von einem Unfall nichts mehr zu sehen. Es gab zwar ordentlich Reiseverkehr auf der A1 in Richtung Hamburg, doch der Stau kam erst nach unserer Abfahrt von der A1 auf die A39. Der Stellplatz Stover Strand steht schon seit längerem auf unserer Wunschliste und heute ist es soweit. Nach dem Einchecken und dem Bezahlen von 26 € für 2 Tage haben wir noch einen schönen Platz mit Blick auf die Elbe in der dritten Reihe bekommen. Strom gibt’s wie immer von der Säule für 50 Ct Münzen. Der Platz ist recht ordentlich aber unserer Meinung nach fehlt eine Sanitäranlage auf dem Stellplatz um ein wahrer Top Platz zu sein. Zum Duschen muss man immer die 500 m auf den Campingplatz laufen. Toiletten sind auf dem Platz verfügbar. Sehr begehrt sind die Plätze in der ersten Reihe und werden nie kalt. Wenn mal einer wegfährt, ist auch schon der nächste da. Heute stand nur noch ein Deichspaziergang auf dem Plan. Morgen geht’s mit dem Rad auf Tour. Sehr gutes Informationsmaterial über Radrouten gibt’s an der Rezeption.

Sonntag, 17. Juli 2016 (nachts Regen, Sonne und ein paar Wolken, aber eine steife Brise)

Die heutige Radtour, die Urstromtal Elbmarsch Rundtour,  startete für uns am Stellplatz und führte am Deich entlang zuerst in Richtung Geesthacht. Über die Brücke an der Staustufe und der Schleuse geht’s zunächst auf die andere Elbeseite. Direkt bei der Staustufe befindet sich eine der vielen Fischaufstiegstreppen an der Elbe. Auf dem Elberadweg ging’s dann über Borghorst nach Altengamme. Dort lohnt sich ein Besuch der evangelisch lutherischen Kirche St. Nicolai. Eine kleine, aber innen sehr schön gestaltete Kirche mit abseits stehenden Turm und Friedhof. Weiter auf dem Elberadweg kommt man nach Neuengamme. Dort findet man viele restaurierte sehr alte Häuser. Nach dem Überqueren der blauen Brücke kann man noch die Gedenkstätte KZ Neuengamme besuchen. Wer ab Achterdeich den Elberadweg verlässt und direkt an der Elbe vorbeifährt, kann noch eine Reihe von alten Grenzsteinen bewundern. Ein Highlight war die heutige Fährfahrt über die Elbe. An Winsen/Luhe vorbei fuhren wir noch am Ilmenaukanal vorbei bis nach Mover um dann letztendlich unseren Heimweg zum Stellplatz durch die Elbmarsch anzutreten. Alles in allem war es eine wirklich schöne Strecke durch viele Felder und Wälder, mit kurzen Passagen an Hauptstraßen entlang. Die Radwege sind hier gut ausgebaut, nur das mit der Ausschilderung muss noch etwas geübt werden. Ein kleiner Teil unserer heutigen knapp 59 km hätten durch eine verbesserte Ausschilderung vermieden werden können.

Wenn es heute Nacht trocken bleibt, machen wir morgen die Winsener Elbmarsch Rundtour, die wir mit einem Stadtbesuch in Winsen verbinden. Die Tour geht über viele unbefestigte Straßen und durch ausgedehnte Waldstücke. Morgen dann mehr.

Montag, 18. Juli 2016 (bewölkt, Sonne, warm und windig)

Es blieb trocken gestern Nacht und so steht heute die geplante Winsener Elbmarsch Rundtour auf dem Programm. Los ging’s erstmal in Richtung Geesthacht bis zur Elbbrücke. Gestern sind wir ja an der Fischaufstiegstreppe vorbei gefahren und heute sind wir hin. Leider kann diese nur auf Vorbestellung besichtigt werden. Es soll aber die größte in Europa sein. Rechts der Elbe ging’s auf dem Elberadweg in Richtung Tespe durch das Deichvorland. Der folgende Radweg nach Bütlingen führte uns durch sehr fruchtbares Gebiet, in dem vornehmlich Kirschen, Äpfel und Mais angebaut werden. Über Oldershausen ging’s dann entlang der Neetze nach Fahrenholz. Leider kann man im Moment nicht zur ältesten Staustufe im Elbgebiet, da bei Fahrenholz eine neue Förderanlage gebaut wird. Nach Winsen kommt man dann durch den Wald entlang der Ilmenau. Winsen ist eine reizende Kleinstadt mit allem was man zum Leben braucht. Zu Besichtigen sind das alte Rathaus, der Marstall, das Schloss, welches heute als Amtsgericht fungiert und das Blaufärberhaus, das älteste noch erhaltene Bürgerhaus der Stadt. Die evangelisch lutherische St. Marien Kirche ist von außen sehr schön und innen eher schlicht gehalten. Entlang dem Hochwasserschutz ging’s auf dem Elberadweg zurück zum Stellplatz. Eine schöne Tour ohne große Herausforderungen über knapp 57 km. Diese sehr flache Tour ging zu 90 % über Radwege oder Deichwege. In Winsen sollte man sich im Eiscafé am alten Rathaus auf jeden Fall ein Eis gönnen.  Große Kugeln, sehr gute Qualität, große Auswahl und kleiner Preis sprechen für sich. Leider geht’s morgen das letzte Mal hier an der Elbe auf die Piste. Unsere Reise nähert sich mit großen Schritten dem Ende entgegen.

Dienstag, 19. Juli 2016 (Sonne, kaum Wolken und sehr warm)

Zum Abschluss haben wir uns die Tour „Hohes Elbufer“ aufgehoben. Das Hohe Elbufer ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet zwischen Geesthacht und Lauenburg. Wir sind die Strecke umgekehrt herum gefahren und mussten feststellen, dass es eine gute Entscheidung war. Der Waldweg zwischen Lauenburg und Tesperhude lässt sich von Lauenburg besser fahren. Wir sind also wie gestern am Elberadweg rechts der Elbe über Tespe und Artlenburg bis zur Elbbrücke in Hohnsdorf gefahren. Man hat hier bei Tespe einen guten Blick auf das umstrittene Kernkraftwerk Krümmel. Bei Hohnsdorf wechselt man nicht nur die Elbseite, sondern auch wieder von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein. Von der Elbbrücke soll man einen atemberaubenden Blick auf die Altstadt von Lauenburg haben. Der Atem hat uns auf jeden Fall nicht gestockt und der Blick geht hauptsächlich auf die dort angesiedelten Werften. Die Altstadt, in die man später kommt, ist wirklich sehenswert. Am Wahrzeichen Lauenburgs, dem Lauenburger Rufer (eine Skulptur eines Mannes, der über die Elbe einem Anderen was zuruft) vorbei geht’s über Kopfsteinpflaster zur Maria-Magdalena Kirche. Leider kann man nichts darüber sagen, die Kirche war geschlossen. Von außen aber gleich aussehend wie alle Kirchen hier im Norden. Das Lauenburger Elbschiffahrtsmuseum lohnt einen Besuch. Man sollte sich aber vorher über die Öffnungszeiten informieren. Nach Lauenburg fängt die Tour an richtigen Spaß zu machen. Es geht endlich mal bergauf und bergab und das in einem wunderschönen Waldgebiet. Man hat immer wieder eine beeindruckende Weitsicht über die Niederungen der Elbe. Die Reste der frühmittelalterlichen Ertheneburg bei Schnakenbek sind zwar ausgeschildert, konnten aber nicht nur von uns nicht gefunden werden. Wer sie findet, kann uns mal Bescheid geben, wo die Überreste heute waren. Diese knapp 12 km durch den Laubwald entlang der Elbe sind ein wahrer Genuss für Mountainbiker. Endlich mal nicht nur flache Wege. Außer uns waren noch mehr Genießer auf dem Rad im Wald unterwegs. Das KKK (Kernkraftwerk Krümmel) haben wir schnell passiert und sind entlang dem einzigen Pumpspeicherkraftwerk Norddeutschlands in Geesthacht eingefahren. Vor dem oberen Schleusenkanal hat Geesthacht eine wirklich schöne Freizeitanlage hingestellt. Zum Pause machen ideal. Für uns ging die heutige Tour noch über die Elbbrücke und dann entlang des Elberadweges zum Stellplatz. Schon wieder waren knapp 57 km absolviert und dieses Mal bis auf wenige Meter nur auf Radwegen, Waldwegen und entlang des Deiches. Wir waren uns sofort einig, dass dies die Schönste der 3 von uns gefahrenen Touren war. Sehr abwechslungsreich, mit vielen schönen Ausblicken und schönen Orten entlang des Weges. Heute waren auch einige Radfahrer unterwegs, die den Elberadweg komplett fahren werden. Die Sache mit der Ausschilderung sollte auch auf dieser Strecke überdacht werden und im Sinne der Besucher verbessert werden. Morgen zieht es uns weiter auf unsere wahrscheinlich letzte Etappe der Reise zum Dortmund-Ems-Kanal. Mal sehen wie es dort weitergeht.

Mittwoch, 20. Juli 2016 (Sonne und sehr heiß, später Gewittersturm)

Die Startvorbereitungen waren abgeschlossen und los ging’s in Richtung Süden. Die L217 und L215 brachten uns zur A7 in Richtung Hannover. Heute ist der letzte Schultag in Hamburg und die eigentliche Route über die A1 Bremen schon heillos überlastet. Für uns ging’s problemlos weiter über die A2, die A30 und die A1 bis zur Ausfahrt Greven. Der Stellplatz ist ab hier einfach zu finden. Noch ein Wort über den Zustand der deutschen Autobahnen. Auch wenn man aus Skandinavien und speziell Norwegen kommt, muß man sich für den Zustand unserer Autobahnen schämen. Man darf hier zwar meistens so schnell fahren wie man will, kann es aber nicht aufgrund der vielen Löcher, Querrillen und unzureichenden Ausbesserungen. So die Aussage eines Wohnmobilkollegen aus Schweden. Wenn ich mir die Autobahnen rund um Hamburg und Hannover anschaue, muß ich zustimmen. Wo geht denn unsere Kfz Steuer hin? Man will es vielleicht auch gar nicht wissen. Nun zum Stellplatz. Wir waren bei der Einfahrt auf den Platz sehr überrascht, daß hier doch so viel los ist. Schweden und Norweger, welche mehr als die Hälfte der Gäste ausmachen tauchen hier in kleinen Gruppen auf, für höchstens eine Übernachtung auf ihrem Weg in den Süden. Einen Platz in der ersten Reihe am Kanal zu ergattern ist schier unmöglich und aufgrund der vielen Stechmücken auch nicht erstrebenswert. Wir fanden einen Platz in der dritten Reihe, mit netten Nachbarn. Strom gibt’s hier pauschal für 2,50 € pro Tag und der Platz kostet 11 €. Duschen und Toiletten kann man in der angrenzenden Marina mit benutzen. WLAN ist nicht vorhanden und das Mobilfunknetz zeitweilig sehr schwach. Täglich wird der Platz von einem mobilen Supermarkt heimgesucht, den man wirklich nicht überhören kann. Die Klingel weckt Tote auf. Da uns abends unsere lieben Freunde aus Italienzeiten besuchen wollen, ist heute Nachmittag nur noch Sonnenbaden angesagt. Also Markise raus, Stühle und Tisch darunter und los geht’s mit dem süßen Nichtstun. Die Beiden haben uns noch rechtzeitig vor Beginn des Gewitters gefunden. Leider hat’s dann auch direkt kräftig geregnet, man konnte aber doch nach dem Gewitter wieder draußen sitzen. Einzig die dann auftauchenden Stechmücken haben etwas gestört. Der Abend verging leider viel zu schnell mit all dem Austauschen von Neuigkeiten der letzten 18 Jahre, die wir uns nicht mehr gesehen hatten. Mit dem Versprechen dies bei Gelegenheit zu wiederholen haben wir uns kurz vor Mitternacht getrennt.

Donnerstag, 21. Juli 2016 (Sonne und sehr heiß, abends mal wieder Gewitter)

Für heute stand die Radtour nach Münster auf unserem Programm. An der Rezeption des Stellplatzes kann man sich mit Material über Radtouren im Umland sehr gut versorgen. Wir sind zum größten Teil dem vorgeschlagenen Weg gefolgt. Leider lässt auch hier die Beschilderung der Radwege im Umfeld des Stellplatzes zu wünschen übrig. In Münster ist die Ausschilderung schon fast zu gut. Die idyllische Fahrt ging durch kleine Dörfer, durch lauschige Wälder und kurz vor Münster durch die bewirtschafteten Rieselfelder bis zu einem Fahrradparkplatz unweit der Altstadt. Münster wird zu Recht die Fahrradstadt Deutschlands genannt obwohl es zuweilen doch ganz schön chaotisch zugeht. Wir haben an diesem einen Tag zwei Fahrradunfälle beobachtet, die durch rücksichtsloses Fahren eines anderen Radfahrers verursacht wurden. Laut einem Prospekt des Fremdenverkehrsamtes gibt es 5 Dinge, die man in Münster unbedingt sehen muß. Wir haben uns dafür entschieden, alle Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Dieses kann man wie wir zu Fuß, in etwa 5 Stunden und 11 km bewältigen. Dazu gehören 10 Kirchen der verschiedenen Konfessionen, etliche Bauwerke in der Altstadt und viele weitere schöne Orte. Uns hat Münster sehr gut gefallen, besonders weil wir Fans des Tatort Münster sind und viele Orte der letzten Krimis wieder erkannt haben. Übrigens kann man das Original Antiquariat der Wilsberg Serie auch besuchen. Das beste Eis gibt’s im Kuhviertel, welches heute bekannt ist für seine Studentenkneipen und Cafés. Wieder zurück auf dem Stellplatz hat mal wieder Thor der Gewittergott zugeschlagen und uns Regen beschert. Morgen wollen wir weiterziehen und noch einen Halt in Bad Neuenahr/Ahrweiler einlegen.

Freitag, 22. Juli 2016 (Sonne, Gewitter mit Starkregen und Hagel)

Gestern Abend sind wir noch auf eine glorreiche Idee gekommen. Beim Studium der Straßenkarte für die Weiterfahrt  ist uns aufgefallen, daß wir uns in unmittelbarer Nähe von Winterswijk befinden. Dort finden wir das Paradies für alle Camper – Obelink. Da wir noch das Eine oder Andere brauchten und schon immer mal dorthin wollten, sind wir über die A1 und die B525 zum Camperparadies gefahren. Wir hatten uns den gesamten Komplex zwar größer vorgestellt, man kann aber dort wirklich einen ganzen Tag verbringen. Vollgepackt mit den benötigten Schnäppchen sind wir dann weiter in Richtung Ahrweiler gefahren. Leider ist zurzeit die Rheinbrücke der A1 in Leverkusen für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt und wir mussten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Rund um Köln, Düsseldorf und Bonn hat sich der Verkehr auch ordentlich gestaut.  Deshalb sind wir ziemlich spät für unsere Verhältnisse auf dem Stellplatz in Ahrweiler angekommen. Schon von weitem konnte man das rotgeschriebene Schild „Besetzt“ sehen. Das ist das erste Mal während unserer Reise, daß wir auf Anhieb keinen Platz gefunden haben. Unser Stellplatzführer hatte noch einige Stellplätze an der Ahr aufgezeigt, die aber alle aufgrund des katastrophalen Zustandes oder der begrenzten Größe der Plätze für uns nicht in Frage kamen. Aus war‘s mit der Ahr. Weiter zum Nürburgring machte heute auch keinen Sinn. Dort findet zurzeit das FIA WEC 6 Stunden Rennen neben zahlreichen anderen Veranstaltungen statt. Wir haben uns entschlossen weiter bis Polch zu fahren und bei Niesmann und Bischoff zu übernachten. Direkt am Werk gibt es 2 kostenlose Stellplätze mit jeweils ca. 15 Plätzen und ausreichend Stromsäulen.

Samstag, 23. Juli 2016 (bewölkt, mit etwas Sonne am Mittag)

Wir haben heute mal ausgeschlafen und sind nach einem ausgiebigen Frühstück durch die heiligen Hallen von Niesmann und Bischoff spaziert und haben uns die luxuriösen Brüder unseres Womos angeschaut. Wenn man das nötige Kleingeld hat, ist der Flair eine interessante Sache. Wir haben im Laufe unserer Reise viele neue N+B Mobile in Schweden und Norwegen gesehen. Absolut kein Vergleich mehr zu den Eiche Rustikal Ausstattungen früherer Tage. Modern, sehr hell und offen gestaltet, aber leider nur für den großen Geldbeutel. Wahrscheinlich sind wir zu blöd, aber wir konnten die Entsorgung nicht finden und sind deshalb weiter über die A48 bis Wittlich und haben auf dem Stellplatz Wittlich kostenlos entsorgen können. Schweren Herzens ging’s dann weiter über die A1 bis wir gegen späten Abend wohlbehalten zuhause angekommen sind.

Insgesamt sind wir während der genau 8 Wochen 10789 km durch 6 europäische Länder bis zum nördlichsten Punkt auf dem europäischen Festland, der mit einem Fahrzeug erreicht werden kann und wieder zurück gefahren.

Bis auf einen Steinschlag in der Frontscheibe (in einem Tunnel bei Svolvær auf den Lofoten) und dem Ausfall der Zentralverriegelung ist bei uns nichts passiert, trotz der teils abenteuerlichen Straßenverhältnisse. Es wird zu dieser Reise noch einen weiteren Bericht geben, der mehr oder weniger unseren Gesamteindruck wiedergeben wird und auch Bilder zu den einzelnen Stationen beinhaltet. 8 Wochen oder genauer 56 Tage Reisezeit haben sich vor Beginn der Reise unheimlich viel angehört, sind aber wie im Flug vergangen. Die Masse an Eindrücken, die man auf solch einer Reise sammeln kann, wird uns mit Sicherheit noch einige Zeit beschäftigen. Jetzt dauert es nur noch 3 Wochen und wir können mit unseren beiden Enkeln 2 Wochen Strandurlaub in Südfrankreich genießen und dann kommt auch wieder tierisches Leben in unser Haus. Endlich, wir können es kaum noch erwarten.

Nordkapp Fahrt im Juni/Juli Teil 2 Finnland und Norwegen


Mittwoch, 08. Juni 2016 (bewölkt, stürmisch und Regen)

Heute beginnt ein neuer Teil der Reise. Schneller als von uns geplant.

Wir haben keinen Vertrag mit dem Wettergott. Wir sollen einfach nicht am Storforsen bleiben. Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet. Wir haben uns entschlossen heute doch schon weiter zu fahren. Die Fahrt über die 374 und die 94 bis zur E4 war ganz schön holprig. Wind, Wind, Starkregen und Sturmböen ohne Ende. Stellenweise sind wir mit anderen Wohnmobilen mit 60 km/h vorwärts gekrochen. Einzig die Trucker mit ihren Gigalinern waren schneller unterwegs. Das sind schon imposante Züge. Bisher haben wir die nur in Schweden und jetzt auch in Finnland gesehen. Der Übergang über die Grenze nach Finnland ging absolut reibungslos vonstatten. Keine Zöllner, weder auf schwedischer, noch auf finnischer Seite. Die E75 war dann schon besser zu fahren, da sich mittlerweile die Sonne mal hervor getraut hat. Auf dem Weg nach Rovaniemi sollten der Hildenkirnut besucht werden. Es handelt sich hier um runde Auswaschungen aus der Eiszeit. Auch hier war wegen dem Sturm an einen Besuch nicht zu denken. Die Übernachtung war für das Santa Claus Village geplant. Dort gibt es verschiedene Möglichkeiten zu übernachten. Wir haben einen der großen Parkplätze mit etwa 30 anderen Wohnmobilisten geteilt. Es soll sogar vier Plätze mit Stromanschluss geben. Sollte man in der Sommerzeit einen Besuch im Santa Claus Village und dem Polarkreiscenter planen, gibt es 2 Dinge zu beachten. Beim Einfahren nach Finnland werden die Uhren um 1 Stunde vorgestellt und die Geschäfte dort haben nur bis 18:00 Uhr geöffnet. Einige unserer Mitcamper mussten zum Shoppen von Elchen und Trollen bis 09:00 heute Morgen warten. Außer dem Shoppingcenter findet man hier auch noch vielfältige andere Aktivitäten, die aber besser für die Winterzeit geeignet sind. Der ca. 2 km entfernte Santa Park wird momentan renoviert und öffnet erst am 19.11. wieder. Lustig anzusehen ist die Polarkreistaufe. Viele der Reisebusse entlassen ihre Fahrgäste für einen kurzen Stop und die Reiseleitung nimmt an den Gästen die Taufe der Nordlandfahrer vor. Anschließend müssen die über die Markierung des Polarkreises hüpfen. Satellitenempfang wird immer schwieriger, je weiter wir nach Norden kommen. Unsere Alden mit dem ovalen 85 cm Spiegel schafft es auf Astra einfach nicht alle Frequenzen einzufangen. Die Alternative wäre Hotbird. Für die am Freitag beginnende EM sind ARD und ZDF ausreichend. Nachts dann die Überraschung.

Seit heute haben wir übrigens einen neuen Mitfahrer. Elmar. Wir haben uns im Santa Claus Center einen kleinen Stoffelch gekauft. Elmar sitzt vorne an der Scheibe und beobachtet die Straße.

Donnerstag, 09. Juni 2016 (Schnee, Regen, Sturm)

Die programmierte Heizung hat unseren Wohnraum schön aufgeheizt und nach dem Hochziehen der Jalousien die Überraschung. Es schneit was das Zeug hält. Zuerst nur nasser Schnee, später blieb er liegen. Trotzdem sind wir nach dem Frühstück los um unsere heutige Etappe in Angriff zu nehmen. Der Deutsche Soldatenfriedhof bei Norvajärvi (etwa 16 von Rovaniemi entfernt) war unser Zwischenziel. Alleine die Anfahrt dorthin schon ein Abenteuer. Verschneite Straßen und kein Mensch weit und breit. Man passiert einen finnischen Luftwaffenstützpunkt, der sehr leicht an der ca. 3 km langen und mindestens 30 m breiten Straße davor zu erkennen war. Später hat uns der Leiter des Friedhofes erzählt, dass dieser Flugplatz von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Auf diesem Friedhof sind über 3000 deutsche Gefallene aus den Nordprovinzen Finnlands zur letzten Ruhe gebettet worden. Das Ganze wird vom VdK Landesgruppe Hamburg gesponsort und vom Rotary Club Polarkreis betreut. Wir haben den Leiter Eero kennen gelernt. Ein wirklich netter Finne, der perfekt Deutsch spricht und uns mit vielen zusätzlichen Informationen versorgt hat. Wenn man dorthin kommt und er ist da, unbedingt ansprechen. Er ist sehr froh über jeden deutschen Besucher, ganz besonders wenn man sich in das Gästebuch einträgt.

Die weitere Fahrt gen Norden verlief relativ unspektakulär, bis am Straßenrand die ersten freilaufenden Rentiere aufgetaucht sind.  Die erste Gruppe haben wir zu spät erkannt und es gab auch keine Möglichkeit einen Fotostopp einzulegen. Die zweite Gruppe hat sich taktischer positioniert. Direkt vor einem Parkplatz an der E75 graste diese Gruppe am Straßenrand. Natürlich haben auch wir angehalten um die ersten Fotos von Rentieren zu schießen. Zum Glück war der Parkplatz groß genug, denn es sind sehr viele Wohnmobile unterwegs in Richtung Norden. Auch heute haben wir wieder eine große Gruppe gesehen, die auf einer geführten Reise sind. Nur Deutsche und Schweizer. Die haben dann auch mal locker unseren geplanten Campingplatz am Inarisee komplett belegt. Ausweich für uns ist der Uruniemi Camping, 3 km vor Inari. 22,50 € inklusive Strom, je 1 Damen- und 1 Herrendusche und Toilette. Ist schon ein stolzer Preis für den etwas herunter gekommenen Campingplatz. Sind aber die einzigen hier weit und breit. Also für die eine Nacht geht das schon. Schnee hat’s hier keinen mehr, aber windig ist es noch immer. Wir haben einen relativ geraden Platz für unser Schlachtschiff direkt am See ergattert. Sat Empfang gibt’s hier nur für ausgewählte Plätze, die eine freie Sicht nach Süden bieten. Die waren aber als erstes und lange bevor wir ankamen belegt. Morgen geht es ja schon weiter.

Freitag, 10. Juni 2016 (bewölkt, leichter Regen, Sonne)

Gestern Abend ging’s noch durch die City von Inari. Ein Highlight jagte das andere. Die Stadt ist tot. Noch keine Touristen und die Einheimischen gehen nicht vor die Tür. Finnen sieht man nur im Auto sitzen. Zur Ehrenrettung des Campingplatzes muss hier noch gesagt werden, dass doch je 2 Duschen und Toiletten vorhanden sind.

Nach den üblichen Startvorbereitungen ging’s früh los. Das Entsorgen ist hier nicht so einfach möglich, da der Einfüllstutzen ziemlich hoch ist. Wir werden in Kirkenes entsorgen. Unsere Fahrt führte uns heute zuerst über die E4 bis Kaamanen und dort auf die 971 in Richtung Kirkenes. Das Fortkommen war ziemlich schwer, weil wir viele Stops eingelegt haben. An jeder Ecke gab‘s was zu sehen. Rentiere ohne Ende, Millionen von schönen Steinen, Seen so weit das Auge reicht. Die Straße ist trotz der vielen Steigungen und rasanten Abfahrten mit jeder Menge Kurven sehr gut zu fahren. Man sollte auf keinen Fall das Tanken in Näätämö vergessen. Dort am örtlichen Supermarkt gibt es 2 Tankstellen. Bei der Zweiten kann man mit Visa Karte bezahlen. An der Grenze standen 6 schwerbewaffnete Zollbeamte. Die Dame, die unsere Papiere kontrollierte war erstaunt, dass ich schon wieder da sei. Sie meinte, dass sie eben gerade jemanden kontrolliert hat, der genauso aussieht wie ich. Ich habe ihr versichert, dass ich noch nie vorher in Norwegen war. Die gesamte Kontrolle dauerte eine halbe Stunde, da der junge Zöllner mit mir durch jeden Schrank, jede Schublade und jede Garage geschaut hat, ob wir was Verbotenes dabei haben. Beim Radler mit 2,5% hat er ein Auge zugedrückt, sagt er. Fleisch, Alkohol, Zigaretten und Bargeld unterlegen hier strengen Bestimmungen. Sogar den Kühlschrank mit Eisfach hat er kontrolliert. Wir haben uns während der Kontrolle angeregt über Norwegen, Militär und Fußball unterhalten. Endlich war alles erledigt und wir durften fahren. Unter dem freundlichen Winken der Zöllner sind wir in Norwegen eingereist und direkt durchgefahren zur russischen Grenzstation Storskog. Aussteigen, ein paar Bilder machen, alles war schnell abgehandelt. In Kirkenes zurück haben wir dann am Stellplatz im Hafen entsorgt und uns anschließend einen Platz zur Stadtbesichtigung gesucht. Neben einem Hotel in der Nähe der Polizeistation standen wir gut. Die Stadt ist klein und lebt hauptsächlich von den Touristen der Hurtigruten Schiffe, die hier anlegen. Da wir wieder einmal früh dran waren, ging’s auch gleich weiter in Richtung Nordkapp. Die E6 führte uns bis Tana Bru und von dort haben wir die Strecke über Ifjord und Lakselv gewählt. Anfangs eine gute Wahl, da die 98 sehr gut ausgebaut war. Als dann aber die Mittelstreifen verschwanden wurde es eine regelrechte Buckelpiste mit Spitzengeschwindigkeiten von 50 km/h. Da alles gipfelte in einem Teilstück von ca. 3,5 km welches für uns auch noch bergauf ging und aus nichts als Sandpiste mit Schlaglöchern und Hindernissen bestand. Glücklicherweise sind uns die großen Lkw weit vorher begegnet. Eine Begegnung hier wäre fatal gewesen bei einer einzigen Fahrspur von ca. 3 m Breite. Danach verlief die Straße bis zum Ifjord Camping in Lebesby auf einem aufgeschütteten Damm und war in tadellosem Zustand. Entlang der Straße ging’s über viele atemberaubende Kilometer an zugefrorenen Bergseen, Rentierherden und Steinen, Steinen und nochmals Steinen entlang. Da die Tour doch ganz schön anstrengend war, waren wir froh den Ifjord Camping an der Strecke zu finden. Der nette norwegische Besitzer hat mir auch mit Rat und Tat zur Seite gestanden, einen für Hotbird geeigneten Stellplatz zu finden. Man sollte hier nur immer ein langes Kabel dabei haben und sich vor dem Sanitärgebäude auf der Frauenseite an den Rand stellen. Dort ist der Empfang super.  Heute Abend spielen nämlich die Franzosen gegen die Rumänen. Schnell ging der Aufbau von der Hand, die Antenne war ausgerichtet und ZDF wurde empfangen. Pünktlich 10 Minuten vor Spielbeginn fing es an zu regnen und der Sender war weg. Wir haben alternativ auf RAI UNO umgeschaltet, denn der lief trotz des leichten Regens. Anpfiff des Spiels und die Italiener haben auf verschlüsselt umgeschaltet. Nix war‘s mit RAI UNO. Aber glücklicherweise hatte der Wettergott mal ein Einsehen mit uns, den Regen eingestellt und uns ZDF zur Verfügung gestellt. Hier auf dem Platz ist es sehr ruhig und wir werden gut schlafen. Die Sanitäranlagen müssen wir uns heute mit einem niederländischen Paar, einem schweizer Paar und einem jungen deutschen Paar mit Rädern teilen. Insgesamt sind je 1 Dusche, 3 Waschkabinen und 2 Toiletten verfügbar. Da alles für 255 NOK inklusive Strom und Entsorgung.

Samstag, 11. Juni 2016 (Sonne, leichter Regen, Sonne und Wolken)

Heute geht’s zu einem Highlight unserer Reise. Es sind nur noch knapp 300 km bis zum Nordkapp. Die E6, die uns heute in Richtung Norden bringt ist sehr abwechslungsreich. Es geht um mehrere Fjorde herum. Wir umfuhren heute den Tanafjord, den Lakselvfjord und den Porsangerfjord um über Lakselv nach Honnigsvag zu gelangen. Zwischendurch kann man gar nicht anders als öfter mal einen Fotostopp einzulegen. Viele schöne Eindrücke, ein wahnsinniges Panorama und Rentierherden. Mittlerweile halten wir schon nicht mehr bei jeder an, um die wirklich schönen Tiere zu bewundern. Es sind einfach zu viele. Das letzte Stück bis Honnigsvag ist schon ein wenig Abenteuer. Steil bergauf und wieder bergab, enge Straßen und enge Kurven (teilweise Lebensmüde entgegenkommend) und auch Tunnel. Eng und dunkel und mit Ampeln geregelt. Für den Winterverkehr findet man auch andauernd Schlagbäume und Bestimmungen für das Kolonnenfahren. Wer tanken muss, sollte das in Honnigsvag erledigen, der letzten Tankstelle vor dem Nordpol. Wer aber glaubt, das war das Abenteuer, den muss ich hier enttäuschen. Das geht ab Honnigsvag so richtig los. Die E69 steigt teilweise sehr steil an und liegt dem Wind ausgesetzt auf einem Damm. Entgegenkommende Busse werfen unsereins fast um. Wer dieses Stück hinter sich gebracht hat, ist glücklich die je 260 NOK für den Besuch des Nordkapps berappen zu dürfen.  Dafür kann man alles für die nächsten 24 Stunden nutzen und auch übernachten. Wir haben einen relativ geraden Platz in der zweiten Reihe ergattert. Nach dem ersten Kaffee am Nordkapp sind wir auch gleich los um uns ein wenig zu orientieren. Die Sonne schien und es war noch nicht so viel los. Wir also direkt zur berühmten Kugel um Fotos zu machen. Wir haben auch schnell nette holländische Biker getroffen, die uns mehrere Fotos gemacht haben. Wir den beiden übrigens auch. Da noch wenig Menschen da waren (die Busse der Kreuzfahrer und der Hurtigruten kommen meistens erst gegen Abend und bleiben 1 Stunde) sind die Fotos ohne eine Menschenseele sehr gut geworden. In den Nordkapphallen war es nicht anders. Ohne Wartezeit konnten wir die ganzen Attraktionen genießen. Freies WLAN hat man auch in den Nordkapphallen um die Beweisfotos direkt an die Lieben zuhause schicken zu können. Nach dem Abendessen haben wir noch eine ausgedehnte Wanderung fast komplett um das Hochplateau gemacht. Die Aussicht ist teilweise atemberaubend und wo keine Zäune mehr sind auch nichts für schwache Nerven. Leider hat es sich jetzt zugezogen und wir trinken unseren Cremant im Wohnmobil mit Blick aufs Meer. Vor uns waren die geführte Gruppe aus Rovaniemi und später abends die Gruppe der Franzosen, die wir in Stockholm getroffen hatten auch eingetroffen. Ganz schön voll hier oben jetzt und auch ganz schön windig. Ausgefahrenen SAT Antennen sieht man heute Abend keine. Bewundernswert sind einige Fahrradfahrer die den ganzen Weg hier hochgefahren sind und auch heute Abend wieder abfahren um wahrscheinlich auf dem Campingplatz in Honnigsvag zu übernachten. Morgen geht’s wieder runter in Richtung Süden. Mal sehen wie’s weitergeht.

Sonntag, 12. Juni 2016 (sonnig und auch mal Regen)

Am Nordkapp hat’s die ganze Nacht gestürmt. Wir sind mal wieder früh aufgestanden um nicht in die Kolonne bergab zu geraten. Trotzdem waren wir nicht die Ersten. Die Rally bergab hat schon früh begonnen. Trotzdem kam uns die Abfahrt  schneller und auch weitaus einfacher vor als gestern die Auffahrt. Vielleicht lag es ja daran, dass uns so gut wie keiner entgegenkam. Besonders keine Reisebusse. Die haben uns auf der mit einer Rampe erhöhten Straße manchmal ganz schön ins Wanken gebracht. Wir haben kurz entschlossen den Plan geändert und sind nach Hammerfest gefahren. Ehrlich gesagt eine gute Wahl. Einfach durch die schöne kleine Stadt zu schlendern, im Hafen die Schiffe der Hurtigruten und die schöne Innenstadt zu bewundern. Hammerfest hat auch eine schöne Kirche, die allerdings sonntags wegen Gottesdienst nicht besichtigt werden kann. Auch die nördlichste katholische Kirche konnte heute wegen der Kommunionsfeier nicht besichtigt werden. Ein Ausflug zur Meridiansäule, die im Andenken an die erste Vermessung des Erdumfanges aufgestellt wurde, war dann auch noch drin. Hier in Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt (der Titel wird im Moment aber von Honnigsvag streitig gemacht, da Honnigsvag Stadtrechte bekommen hat und etwas nördlicher liegt) ist Parken für uns kein Problem. Da Sonntag ist, können wir auf dem öffentlichen Parkplatz am Stadtrand sogar kostenlos parken. An der Meridiansäule gibt’s auch Platz genug. Die 94 nach Hammerfest ist eine relativ gut ausgebaute Straße. Nur die ersten 10 km werden momentan erneuert und sind deshalb etwas holperig.

Am Nachmittag sollte es eigentlich nur noch bis nach Alta gehen. Wir sind mal einfach zum Museum gefahren um zu sehen, wann es morgen öffnet. Siehe da, es hat geöffnet bis 20:00 Uhr. Das Museum mit den außenliegenden Felsritzungen (zwischen 2000 und 6000 Jahre alt) ist auf jeden Fall einen Besuch wert und mit 210 NOK Eintritt für 2 Erwachsene nicht übertrieben. Man sollte allerdings gut zu Fuß sein, wenn man vorhat den langen Weg ganz außen rum zu nehmen. Allerdings sind die am besten zu sehenden Felsritzungen auf dem kurzen Weg und mit roter Farbe ausgemalt. Bei den später zu sehenden sollte man schon eine gute Portion Phantasie mitbringen. Beim Museum haben einige Wohnmobile gestanden, die zum Übernachten aufgebaut hatten. Unser Fall war das nicht. Trotz zweier Keile hingen die Fahrzeuge nach unten. Wir sind weiter im guten Glauben einen Platz zum Übernachten zu finden. Die E6, die uns weiter nach Süden führte, war bis Alta schon manchmal schmal und holperig. Ab Alta aber gibt’s im Moment viele Baustellen. Baustellen in Norwegen sind ein wenig anders als in Deutschland. Wir sind mehrmals hinter einer Art Pace Car hergefahren, welches jeweils vor der Kolonne her durch die Baustelle fährt. Meistens werden beide Spuren gleichzeitig vom jeweils anderen Ende der Baustelle her neu asphaltiert. Ab Alta ist die nächsten 50 km keinerlei Leben außer vielen Rentierherden und immer noch jede Menge Schnee zu sehen. Die Bergfahrten gehen sehr steil hoch und auch wieder hinab. Man sollte sich aber von Leitplanken verabschieden. Meistens sind nur kniehohe Betonschweller installiert oder dünne Kabel gespannt. So fährt man von selber langsamer. Die Rentiere haben allerdings auch immer Vorfahrt. In der Nähe von Langfjordbotn erschien dann gegen 20:15 die Rettung. Der Altafjord Camping ist einer von mehreren aufeinander folgenden Plätzen. Für 250 NOK bekommt man einen Stellplatz mit Sicht auf den Fjord und allem inklusive. Die Sanitäranlagen sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber sauber und funktionell. Der Inhaber war heute nicht da wegen einer Konfirmationsfeier in der Familie. In der Rezeption hing ein Zettel auf Englisch, der darauf hinwies, sich einfach irgendwo hinzustellen und morgen früh zu bezahlen. Das galt auch für die Hütten. Die waren alle offen. Es gibt noch Vertrauen unter den Menschen.

Strom angeschlossen, Antenne ausgefahren und auf Hotbird ausgerichtet. Fußball war sicher. 2:0

Montag, 13. Juni 2016 (Regen in der Nacht, tagsüber sonnig und Regen)

Versorgen und Entsorgen ist neben dem Sanitärgebäude möglich und gut zu erreichen. Früh ging’s wieder los in Richtung Tromsö. Die E6, auch hier gespickt mit Baustellen und Tunnelneubauten, um die steilen Bergfahrten zu vermeiden, führte uns heute um mehrere Fjorde herum. Es wäre auch eine Fähre möglich gewesen um ca. 80 km Fahrt zu sparen. Wir sind lieber um die Fjorde gefahren, da wir heute mal etwas Zeit hatten. Ab dem Wechsel auf die E8 in Richtung Tromsö lief’s dann wie geschmiert. Sehr gut ausgebaut, sogar teilweise zweispurig und ohne Baustelle ging’s in Riesenschritten nach Tromsö. Zum Glück waren wir früh da und haben ohne Probleme noch einen Platz auf dem Tromsö Camping ergattern können. 360 NOK pro Nacht sind ein happiger Preis, kann aber verlangt werden, da sonst kein Campingplatz in der Nähe ist. Die Sanitäranlagen und Stellplätze sind wirklich sehr gut. Jeder Stellplatz hat einen gepflasterten Teil und einen Rasenteppich. Beim Einchecken wird eine Chipkarte ausgehändigt, die zum Öffnen der Tür des Sanitärgebäudes und der Duschen benötigt wird. Bezahlen muss man sofort (bar oder Visa). Stadtplan und sonstiges Informationsmaterial ist auch in der Rezeption verfügbar. Die Stadt kann man mit dem Bus (Linie 20 oder 24) sehr leicht erreichen. Tickets gibt es für 50 NOK im Bus. Heute Abend steht noch ein kleiner Spaziergang zur Eismeerkathedrale an. Die Stadt wird morgen Vormittag unsicher gemacht. Dann mehr.

Dienstag, 14. Juni 2016 (in der Nacht Regen, Regen und noch mehr Regen, tagsüber bewölkt mit Sonne)

Heute Morgen bin ich aufgestanden und war schlecht drauf. Die ganze Nacht hat der Regen aufs Dach getrommelt. Unser Vertrag mit Petrus und dem Wettergott wurde wahrscheinlich mit dem Einfahren in Norwegen gekündigt. Wir sind dann trotzdem in einer Regenpause los um mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Tickets gab’s wie versprochen beim Fahrer im Bus zum Preis von je 50 NOK. Wir sind dann in der Nähe der Touristeninformation ausgestiegen und auch direkt dorthin gegangen. Ich wollte fragen, ob wir die Fähre von Gryllefjord nach Andenes buchen oder zumindest einen Platz reservieren können. Geht aber nicht und laut Aussage der netten Dame im Infobüro. Im Moment ist aber noch nicht soviel los, dass man eventuell nicht mehr mitkommt. Ihr Wort in Gottes Ohr. Wir werden es auf jeden Fall probieren. Sie hat mir noch eine schöne Strecke zum Radfahren und eine zum Wandern für morgen gezeigt. Wir wollten eigentlich bleiben. Im Moment in dem ich schreibe bin ich am Zweifeln. Unsere Nachbarn südlich der Grenze haben uns mal wieder geärgert.  Heute ist Waschtag und wir haben nach langem Warten endlich eine freie Maschine bekommen. Jeder Waschmaschine ist ein Trockner zugeordnet. Mit der aufgeladenen Chipkarte kann dann der Waschvorgang begonnen werden. Alles hat soweit funktioniert bis das junge schweizer Paar auf der Bildfläche erschienen ist. Die haben mal kurzerhand die noch nicht trockene Wäsche der anderen Deutschen aus dem Trockner unserer Seite herausgenommen und ihre Wäsche getrocknet. Seiner Aussage nach wollten sie nicht mehr warten. Unsere Waschmaschine wollte er öffnen obwohl das Programm noch nicht durchgelaufen war um selbst noch eine Maschine zu waschen. Das Ende vom Lied: die Türe geht gar nicht mehr auf und er fängt an auf jeden Knopf der Maschine zu drücken. Dann hat er Hilfe von der Rezeption gerufen. Inzwischen hatte Birgit mich zur Hilfe geholt und wir mussten unsere Wäsche nochmals laufen lassen, da der Schweizer mittlerweile die Türe aufbekommen hat und alles klatschnass war. Nochmals 50 Minuten Waschen. Der junge und sehr nette Mitarbeiter der Rezeption hat uns daraufhin vorgeschlagen unsere Wäsche im Trockner der Rezeption zu trocknen. Im Moment warte ich auf die SMS von ihm.

Aber heute gibt es auch Erfreuliches zu berichten. In der wirklich schönen kleinen Stadt gibt es ein Polarmuseum. Für je 60 NOK kann man im Museum etwas über die Geschichte des Walfangs, der Eisbärenjagd und der Robbenjagd erfahren. Ein weiterer Teil des Museums ist den Forschern Amundsen und Nansen und ihren vielen Forschungsreisen gewidmet. Das Museum war wirklich sehr informativ und vollgepackt mit interessanten Ausstellungsstücken. Die Tromsö Domkirke war unser nächstes Ziel. Die komplett aus Holz gebaute Bischofskirche ist wirklich bezaubernd. Farblich sehr gut aufeinander abgestimmt im Inneren und mit einer schönen Orgel. Unser nächstes Ziel, das Museumsschiff MS Polstjerna hat erst ab morgen wieder geöffnet. Wir werden den ältesten noch erhaltenen Robbenfänger auf jeden Fall morgen besichtigen. Man hat extra ein Glashaus drum gebaut um es vor den Witterungseinflüssen zu schützen. Nach einer Runde durch die Fußgängerzone ging’s zurück um noch in die Eismeerkathedrale zu gehen und eines der größten Glasgemälde Europas zu sehen. Aber auch die Kirchen sind nicht auf unserer Seite. Es kam uns schon seltsam vor, dass sich soviele Leute vor und um die Kathedrale befanden. Sie war mal gerade für Besichtigungen gesperrt wegen eines Konzertes. Das war der zweite Versuch. Wir werden vielleicht einen weiteren Versuch heute Abend unternehmen, wenn unsere Wäsche endlich getrocknet ist. Im Moment wirbelt sie noch im Trockner der Rezeption. Mal sehen wie’s weitergeht. Mats von der Rezeption hat gerade die trockene Wäsche gebracht. Super 🙂

Mittwoch, 15. Juni 2016 (etwas Regen in der Nacht, tagsüber Schauer und Sonne, abends sonnig)

Heute stand endlich mal wieder Abwechslung auf dem Programm. Nach dem fahrfreien Tag gestern in der Stadt war heute das Fahrrad dran. Nach dem Abstecher in die Eismeerkathedrale zum Glasgemälde (Eintritt je 40 NOK) ging’s über die Tromsöbrücke auf die Insel Tromsøya, auf der der größte Teil der Stadt liegt. Zum Glück ist heute der Eröffnungstag des Museumsschiff MS Polstjerna. Nur heute kostenlos und absolut sehenswert. Man bekommt am Eingang ein Headset (auf Deutsch) und kann das gesamte Schiff auf den Kopf stellen und überall hineingehen. Weiter ging’s an der Küste entlang bis zum südlichsten Punkt und weiter auf dem Fahrradweg bis in Höhe des Flughafens. Dort kann man noch einen Abstecher auf die Insel Kvaløya machen, auf der ein weiterer Teil der Stadt Tromsö liegt. Für die Weiterfahrt um den nördlichen Teil der Insel muss man auf dem Ringvegen fahren. Fahrradwege gibt’s dort keine mehr bis zur Brücke zurück nach Tromsdalen. Der östliche Teil der Insel Tromsøya ist sehr industriell geprägt. Man findet aber in der Nähe des Universitätskrankenhauses einen wirklich schönen botanischen Garten, der die Vielfalt der arktisch alpinen Pflanzenwelt sehr gut in einem Steingarten zur Geltung bringt. Heute konnten wir mal wieder unseren Kaffee draußen trinken. War zwar ein wenig windig und kalt aber sehr sonnig. Die ganze Runde war nur 35 km lang mit wenigen Steigungen und sehr gut zu fahren. Mit kleinen Kindern aber nicht ratsam, da mindestens auf einer Strecke von 15 km kein Radweg vorhanden ist. Ein wirklich gelungener Abschluss in Tromsö.

Ein kleiner Plausch mit den netten Nachbarn mit BB Kennzeichen hat uns ein paar gute Tipps für die Weiterfahrt Richtung Süden gebracht. Sie sind auf dem Weg zum Kap. Morgen geht es weiter auf die Vesterålen. Wenn das Wetter mitspielt ist am Freitag eine Ausfahrt zum Whalewatching geplant. Morgen wird mal eine Fähre in Norwegen ausprobiert. Wir fahren mit der M/F Skutvik von Gryllefjord nach Andenes. Der Nachbar hat mir erzählt, dass es ein Abenteuer sein wird mit dieser Fähre aus dem Baujahr 1972 zu fahren. Morgen sehen wir weiter. Die geführte Gruppe vom Inarisee ist wieder bei uns. Heute sind sie hier eingetroffen und werden uns bis zu den Lofoten verfolgen.

Heute ist aber noch mehr Schönes passiert. Unser Enkel Lukas hat Geburtstag und wird 12 Jahre alt. Wir haben heute Abend geskypt und haben uns wahnsinnig  gefreut ihn und seinen Bruder zu sehen. Mama und Papa waren auch kurz zu sehen. Wir werden das in Zukunft auf jeden Fall noch öfter machen. Heute Morgen habe ich bis 00:00 Uhr gewartet und per whatsapp mit Sicherheit als erster gratuliert.

Donnerstag, 16. Juni 2016 (bewölkt und später viel Sonne)

Heute verlassen wir Tromsö in Richtung Vesterålen. Wir werden dem Ratschlag der Nachbarn folgen und uns die ca. 220 km auf der Straße sparen. Dafür nehmen wir die Fähre von Gryllefjord nach Andenes. Normalerweise sind diese 1782 NOK auch gut investiert um sich den Stress auf der Straße zu sparen, aber nicht heute. Zeitgleich mit uns hat ein Wohnwagengespann mit LA Kennzeichen den Camping in Tromsö verlassen und ist auch zeitgleich mit uns auf dem Midnattsol Camping in Breik angekommen. Warum? Sie sind die komplette Straßenverbindung ohne Fähre gefahren und wir die kürzere Strecke mit 1:40 Fährfahrt. Am Anfang lief für uns auch alles prima. Die E8 war wie auf der Hinfahrt ein Genuss zu fahren, auch auf der E6 bis Andselv kamen wir relativ gut voran. Das kurze Stück auf der 855 war noch gut, aber die 86 hat’s in sich. Hinter Finnsnes kamen wir nach einer Kurve an eine Stelle an der ein handgeschriebenes Schild stand, welches die 86 mal eben sperrte. Wir waren eigentlich fast früh genug dran um die 11:00 Uhr Fähre zu schaffen. Aber so standen wir von 10:15 bis 12:30 vor dem Schild und haben gewartet, dass die Straße geöffnet wird. Wir waren aber beileibe nicht die Einzigen. Außer den paar, die die Nerven verloren und wieder umdrehten, kam schon einiges zusammen. Das letzte Stück auf der 86 war wirklich miserabel. Sehr sehr schmal mit furchtbar engen Kurven. Wir haben mal eben Italien gespielt und vor jeder Kurve ordentlich gehupt. Zum Glück kam uns nichts Größeres entgegen. Am Fähranleger mussten wir dann nochmals etwa 45 Minuten warten, bis die M/F Skutvik in den Hafen einfuhr und die Fahrzeuge entladen wurden. Dort sind 5 Reihen zum Anstellen vorhanden. Wenn die 5 Reihen voll sind, ist auch die Fähre voll. Das Einfahren ging eigentlich sehr schnell vonstatten und wir legten los. Zahlen muss man hie übrigens nach dem Ablegen oben an der Kasse. Dort gibt es dann einen blauen Sticker, den man bei der Ausfahrt abgeben muss. Damit beweist man, dass man gezahlt hat. Zahlen kann man bar oder mit Karte. Die BB Nachbarn in Tromsö haben nicht übertrieben. Das über 40 Jahre alte Schiff schaukelt auf dem offenen Meer doch sehr. Einigen Mitfahrern war ganz schön mulmig zumute. Es gab vielfach weiße Gesichter. War aber auch ganz schön stürmisch auf dem Meer. Aber wenigstens kam die Sonne in der Hälfte der Strecke raus und hat uns den Rest des Tages begleitet. Wir haben den Seelenverkäufer in Andenes verlassen und sind ohne Aufenthalt direkt durchgefahren zum Camping Midnattsol in Bleik. Noch ein Geheimtipp der BB Nachbarn. Dort soll man bei schönem Wetter am Strand sitzend mit dem Fernglas Wale sehen können. Also heute war schönes Wetter, aber wahrscheinlich nicht für die Wale. Der Campingplatz ist klein und die Sanitäranlagen sind sauber. Der Knaller ist die Lage. Direkt am strahlend weißen Sandstrand gelegen mit einem traumhaften Blick auf das türkisfarbene Meer. Wenn die Sonne scheint und es nicht so windig ist wie heute, Karibikfeeling pur. Hotbird und Astra funktionieren hier auch. GER-POL 0:0

Freitag, 17. Juni 2016 (bewölkt, neblig und stürmisch)

Der dringend notwendige Ruhetag sollte ganz relaxt angegangen werden. Ausschlafen, den Ort erkunden und später eine Wanderung in die umliegenden Berge machen. Im Ort gibt es einen Laden, der alles ist. Post, Cafe, Bank, Miniapotheke und Supermarkt. Die Wanderung führte uns ins Naturschutzgebiet. Dort gibt es einiges zu entdecken. Ein kleiner See am Anfang und viele schöne Felsformationen zum Klettern. Damit meine ich aber kein Klettern für Profis. Wir sind um 2 Buchten herum durch die Felsen geklettert und haben dabei sogar ein Seeadlerpärchen mit Nachwuchs  beobachten können. Das Gebiet ist auch berühmt für die vielen Trottellummen. Wale haben wir auch heute nicht gesehen. Entweder war ihnen das Wetter zu rau oder die Felsen zu hoch. Den wirklich schönen Tag lassen wir bei einem Glas Wein und einer Dose Bier ausklingen. Morgen geht’s weiter zu den Lofoten. Laut meinem Freund, dem Campingplatzchef soll das Wetter dort auch viel besser sein. Wärmer und kein Wind. Schau’n wir mal.

Samstag, 18. Juni 2016 (Regen und Sturm)

Bevor die Mitbewohner wach waren und wussten was los ist, waren wir auch schon weg. Die üblichen Startvorbereitungen gingen im leichten Nieselregen schnell von der Hand. Die Fahrt ging zurück nach Andenes um auf der sogenannten Panoramastraße 82 in Richtung Süden zu fahren. Mit Panorama war heute leider nix, nur Regen, Regen und Regen. Mal Nieselregen, mal stärkerer Regen. Die Landschaft, wenn sie mal zu sehen war, ist doch jetzt schon sehr unterschiedlich zu der weiter nördlichen. Bei dem Ort Strand führte uns die E10 durch verschiedene Tunnel endlich auf die Lofoten. So ganz Recht hatte der Campingplatzchef dann doch nicht. Kalt und stürmisch, anstatt warm und windstill. Die Rundreise auf den Lofoten sollte auf den Spuren von Kaiser Wilhelm II. starten. Die sogenannte Kaiserroute führt normalerweise von Svolvær nach Digermulen und wieder zurück. Da wir aber von Norden kamen, sind wir in der Mitte der Kaiserroute eingestiegen und haben uns die Route rückwärts zum Ziel gearbeitet. Vor der Raftsundbrücke sind wir in den Raftsund eingebogen. Die Raftsundbrücke war zu ihrer Bauzeit mit 298 m Spannweite die längste freitragende Betonbrücke der Welt. Wir sind aber zuerst über die stellenweise sehr schmale Straße am Raftsund entlang bis nach Raften. Dort soll der einzige Campingplatz im Raftsund liegen. Wir sind vorbei, weiter in Richtung Digermulen. Man passiert hier auf der rechten Seite im Sund zuerst eine größere Insel und den eine kleine. Im oberen Drittel der großen Insel liegt gegenüber der Eingang zum Trollfjord. Leider ist dieser angeblich magische Fjord nur vom Wasser aus zu sehen. Manchmal bekommen die Schiffe der Hurtigruten die Erlaubnis hinein zu fahren in diesen nur 100 m breiten und etwa 2,5 km langen Fjord. In der Saison werden ab Raften Bootstouren in den Trollfjord angeboten. Wir haben nur gesehen wie sich die Mitfahrer eines der Speedboote eingepackt haben, um in den Fjord zu rasen. Sonst war keiner unterwegs. Der kleine Ort Digermulen soll ein ganz besonderer Ort sein, mit viel Flair und einer Tankstelle. Tankstelle ja, Flair war heute nicht da. Weiter ging’s auf der abenteuerlichen Straße nach Pundslett mit seinem super Panoramablick. Straßenschilder gibt es hier draußen schon lange keine mehr, aber das Panorama war wirklich atemberaubend. Es hat mal nicht geregnet und so konnte man das türkisfarbene Meer mit weißem Sandstrand bewundern. Es fehlen hier eigentlich nur noch die Palmen. Weiter in Storfjell ist das offizielle Ende der Straße. Kann man auch gut erkennen. Plötzlich wechselt der Belag von löchrigem Asphalt in eine von Schlaglöchern übersäte  Schotterpiste. Hier haben den Erzählungen nach die Frauen, nachdem der norwegische Staat keine Straße bis zu ihren Häusern bauen wollte, selbst Hand angelegt mit Hacke, Schaufel und Dynamit. Wir sind diese Straße gefahren, muss man aber nicht haben. Das Panorama ist toll, aber die Fahrt auch anstrengend, ganz speziell bei Gegenverkehr. Zurück ging’s dann über die Raftsundbrücke am Moysalen, dem mit 1262 m höchsten Berg der Vesterålen und Lofoten. Heute hat sich der Berg vor den neugierigen Blicken der Vorbeifahrenden im Nebel versteckt. Durch einen 6,5 km langen unterseeischen Tunnel ging’s dann auf die Insel Vågan. Die Flugsandfelder von Moyfjorden hingegen waren wirklich gut zu erkennen und haben wirklich an Dünen in Holland oder Dänemark erinnert. Um die endlosen weißen Sandstrände von Grunnfordfjorden zu sehen muss man von der Hauptstraße abbiegen und etwa 2 km weit fahren. Das nächste Ziel, der Hafen von Laukvika, soll einer der schönsten auf den Lofoten sein. Ein großer Hafen mit vielen Sportbooten, Fischerbooten und der Möglichkeit zum Angeln zu fahren. Bei schönem Wetter mit Sicherheit ein lohnendes Ziel. Ab hier wurde dann der Zubringer zur E10 in Richtung Svolvær genommen. Ein sehr schmaler Zubringer mit vielen Schlaglöchern. Wenn man auf der E10 ist sollte man auf ein Hinweisschild auf den Austnesfjorden  achten. Dort in der Nähe befindet sich ein Parkplatz, der leider meistens von großen Reisebussen belegt ist. Das in Norwegen vielleicht am meisten fotografierte Motiv, die kleine weiße Kirche von Sildpollnes auf einer Landzunge im Fjord, kann nur von hier fotografiert werden. Heute war mal wieder viel los hier. Weiter ging’s nach Svolvær. Dort wollen wir heute Abend bleiben und uns morgen die kleine Stadt ansehen. Wir haben mit Glück einen Wohnmobilstellplatz an der Einfahrt zum Hafen gefunden, der uns mit allem 250 NOK kostet, nur zahlbar mit Visa Karte. Jetzt stehen wir hier und warten bis der Regen aufhört, um schon mal in den Ort zu laufen. Der Wind wird hier immer stärker. Also heute Abend nix mit Fußball. Morgen mehr.

Sonntag, 19. Juni 2016 (Regen, Wolken, Sturm und auch ein wenig Sonne)

Wir stehen immer noch direkt in der Hafeneinfahrt von Svolvær und können die ein- und auslaufenden Schiffe sehr gut beobachten. Die fahren direkt an unserer Nase vorbei. Trotz des leichten Nieselregens steht heute die Stadtbesichtigung der Hauptstadt der Lofoten an. Hier haben wir es zum ersten Mal auf unserer Reise erlebt, dass alles am Sonntag geschlossen war. Ist natürlich schade, besonders weil auch an einem Sonntag die Hurtigruten und andere Kreuzfahrer Svolvær besuchen. Da geht der Stadt einiges an Talern durch die Lappen. Der alte Hafen ist gesäumt von alten roten Fischerhütten, die heute an Touristen für gutes Geld vermietet werden. Sehr gut laufen hier auf den Lofoten auch die diversen Autovermietungen. Wir treffen immer wieder dieselben Leute, entweder von verschiedenen Stellplätzen oder der Fähre. Es gibt hier in Svolvær verschiedene Stellplätze, aber keiner ist so gut wie unserer. Die Lage ist wirklich einmalig und der Sanitärbereich ausreichend. Man kann ohne größere Probleme zu Fuß die Stadt erreichen. Einzig der Einlass für die Abwasserentsorgung ist etwas fragwürdig. Ein relativ dünner Schlauch, der mit Sicherheit ein paar Male überfahren wurde und deshalb auf keinen Auslassstutzen mehr passt. Heute wollten wir noch über Kabelvåg in die Nähe des Wikingermuseums fahren, um dort zu übernachten und morgen zeitig das Museum zu besuchen. Kabelvåg war schnell abgehandelt. Dort gibt es eine Kirche, die für 35 NOK besichtigt werden kann. Es handelt sich hier um die Lofotkathedrale und ist mit 1200 Sitzplätzen die größte Holzkirche Nordnorwegens. Innen wie außen komplett aus Holz gebaut und wirklich schön anzusehen.

Auf dem Weg zum Wikingermuseum hat‘s uns dann erwischt. Ein entgegenkommendes Auto hat in einem Tunnel einen Stein aufgewirbelt und uns auf die Frontscheibe geschleudert. Zum Glück nicht im Sichtbereich des Fahrers. Mal sehen wie das ausgeht. So eine Frontscheibe von einem Vollintegrierten ist nicht gerade ein Schnäppchen.

Wir kamen mal wieder gut voran und konnten frühzeitig das Wikingermuseum erreichen. Man sollte auf jeden Fall mindestens 2 Stunden für die Besichtigung einplanen. Parkplätze für Wohnmobile waren endlich mal in ausreichender Anzahl vorhanden. Für 160 NOK pro Person gibt’s das volle Wikingerprogramm. Da noch Vorsaison ist, finden leider nicht alle Events statt. Das Wikingerbootfahren wurde für heute gestrichen. Ansonsten ist dieses Museum wirklich auf dem neuesten Stand der Technik. Jeder bekommt ein Headset und ein Abspielgerät. Diese sind in verschiedenen Sprachen (auch Deutsch) verfügbar und müssen bei den verschiedenen Stationen per Laser synchronisiert werden. Man sollte auf jeden Fall den Kinofilm besuchen, der einen sehr guten Einblick in das Leben der Wikinger gibt. Nach dem Rundgang in der Ausstellung mit allen Ausgrabungsstücken, geht es in das nachgebaute Langhaus. Darin kann alles angefasst und probiert werden. Die Fotos von mir in einem Wikingerhelm wird wohl keiner zu sehen bekommen. Die sind wirklich angsteinflößend. Der anschließende Rundgang draußen mit den Ausgrabungen der Siedlungen aus verschiedenen Zeiten führt zum Bootssteg und dem Nachbau einer Schmiede aus der Wikingerzeit. Wohl gefüllt mit Informationen sind wir weiter in Richtung der Fähre in Moskenes gefahren. Der Mitarbeiter der Torghatten Fährgesellschaft hat uns versichert, dass eine Reservierung der Fähre um 06:00 Uhr nicht notwendig ist. Also sind wir die E6 noch bis zum bitteren Ende nach Å gefahren. Ab Moskenes ein wahres Abenteuer. Die Brücken und Straßen waren kaum mehr breiter als ein Wohnmobil und man kann nur hoffen keinen Gegenverkehr zu haben. Am Ende der E6 befindet sich ein Parkplatz, der sehr gerne zum Übernachten benutzt wird. Wir sind aber zurück nach Moskenes gefahren und haben auf dem Stellplatz direkt an der Fähre übernachtet. Hier haben wir heute 2 Familien aus unserem Nachbarort getroffen. Sie sind schon seit 4 Wochen unterwegs und auch auf dem Rückweg. Nur nicht mit der Fähre, sondern auf dem längeren Landweg. Da wir schon um 04:30 Uhr aufstehen müssen, geht’s heute früh zu Bett.

Montag, 20. Juni 2016 (Regen, Regen, Regen und später Sonne und warm)

Nach der kurzen Nacht waren wir kurz nach 05:00 Uhr an der Fähre. Dort gibt’s 5 Spuren, wovon die ersten beiden für die mit Reservierung sind und 3 andere Spuren. Wir waren das zweite Fahrzeug auf der dritten Spur und kurz nach uns füllten sich die Spuren auf. Ein Mitarbeiter der Fährgesellschaft geht durch die Reihen und kassiert die Überfahrtgebühr. Die gasbetriebene Fähre ist 95 m lang und etwa 5700 BRT. Das Einladen ging sehr schnell vonstatten und wir fanden einen guten Platz auf dem Oberdeck direkt vorne am Fenster mit guter Aussicht. Direkt nach dem Auslaufen öffnete die Bar und wir genehmigten uns ein Frühstück. Es war eine sehr angenehme Überfahrt, da diese Fähre durch den modernen Antrieb sehr leise war und auch die Wellen sehr gut abgeritten hat. Die Mehrzahl der Mitfahrer hat sich kurz nach dem Auslaufen dem Schlaf hingegeben. Wir nach dem Frühstück auch. Die 3:15 Stunden vergingen wie im Flug und wir erreichten Bodø im Regen. Über die RV80 und die RV17 erreichten wir sehr schnell den Parkplatz an der Saltstraumenbrücke. Heute war der Höchststand der Flut um 12:02 Uhr und wir konnten ab 11:30 den stärksten Gezeitenstrom der Welt bewundern. Riesige Mengen Wasser mit gewaltigen Strudeln schieben sich in die Meerenge hinein. Ein wirklich beeindruckendes Schauspiel, welches von der Brücke noch besser zu sehen war. Über die Brücke ging unsere Fahrt dann weiter über die RV812, die mit gewaltigen Höhenunterschieden das Svartisen Gletschergebiet durchzieht. Hier haben mal wieder die frei laufenden Schafe Vorfahrt. Auf der E6 angekommen, meinte man in einer anderen Welt zu sein. Eine gerade, breite Straße, die sehr gut zu befahren ist. Kaum hatte ich den guten Zustand gelobt, verschwand der Mittelstreifen und die Straße wurde immer schmaler. Baustellen gab’s auch einige. Es ging über viele Kilometer stetig bergauf und als man oben ankam, war man überrascht nur 692 m hoch zu sein. Gefühlt war das viel mehr. Sowohl beim Aufstieg als auch bei der späteren Abfahrt rauschten ungeheure Wassermassen ins Tal. Die Wasserfälle kann man hier überhaupt nicht mehr zählen. Bei Stodi haben wir dann zum zweiten Mal den Polarkreis überquert. Ab sofort soll es nachts sogar ein wenig dunkel werden.  Ab sofort kommt übrigens auch unsere Go Box Plus zum Einsatz. Bei Bodø und vor Mo I Rana werden die Autofahrer ohne ersichtlichen Grund abkassiert. Die Straßen sind in einem miserablen Zustand und keine besonderen Brücken oder Tunnel weit und breit. So wird’s aber in Richtung Süden weitergehen. Wir wollten eigentlich vor der Gronligrotta Höhle einen Schlafplatz finden, was gar nicht so leicht war. Wegen der vielen Baustellen sind die Parkplätze nicht nutzbar und die kleinen Campingplätze an der E6 noch geschlossen. Also sind wir bis Mo I Rana durchgefahren und übernachten heute auf dem wirklich schön an einem Fluss gelegenen Campingplatz. Das Wetter hat sich wirklich prächtig entwickelt und seit wir hier sind scheint die Sonne. Wir haben heute seit Schweden das erste Mal wieder draußen sitzen können. Als wir ankamen, war der Platz noch relativ leer und wir haben uns entschlossen, heute den Rest unserer Wäsche zu waschen. Aber auch hier, wie in Tromsö ein totales Chaos. Es wechseln sich im Moment immer 2 Frauen ab und niemand sonst hat eine Chance die einzige Maschine mal leer zu erwischen. Jetzt sieht es so aus, als könnten wir gegen Mitternacht die Maschine nutzen. Mal sehen.

Dienstag, 21. Juni 2016 (Regen, Niesel, Wolken, ein wenig Sonne)

Um 02:15 Uhr war unsere Wäsche gewaschen und getrocknet. Damit nicht das gleiche Missgeschick wie beim Vorgänger passiert , habe ich mich mit meinem Buch (Wächter der Nacht) in den kleinen Waschsalon gesetzt und gewartet bis alles fertig war. Beim Vorgänger ließ sich die Waschmaschine nicht mehr öffnen. Wenn das Waschprogramm fertig durchgelaufen ist, hat man noch ganz kurz Zeit die Maschine zu öffnen, ansonsten schaltet der Timer den Strom ab und man muss nachwerfen. Beim Verlängern heute morgen, habe ich übrigens 26 NOK von gestern zurückbekommen, da mit der CKE oder ACSI Card ein Rabatt von 10 % gewährt wird. Nun kostet der Platz nur noch 269 NOK pro Nacht.

Mo I Rana ist eine typische kleine nordische Stadt mit Schwerindustrie und Fischereihafen. Vorherrschend sind hier die Stahl-, Hütten- und Walzwerke. Auf dem Campingplatz ist dies permanent zu hören. Neben den kleinen Fischerhäusern im Hafen und Altstadtbereich, überwiegen die großen Wohnblocks. Sehenswert sind die 60 Tonnen schwere und 10 Meter aus dem Meer ragende Granitskulptur Havmannen und Moholmen, die reizende Altstadt von Mo I Rana. Morgen früh geht’s weiter zur Gronligrotta und anschließend sollte es zum Torghatten, dem Fels mit Loch gehen. Gerade habe ich im Internet die Information gefunden, dass die Zufahrtsstraße FV76 wegen Erdrutsch gesperrt ist. Wir werden unsere Pläne wohl ändern müssen und direkt nach Trondheim fahren. Heute Abend wird geplant. Morgen mehr.

Mittwoch, 22. Juni 2016 (Nieselregen, Sonne, warm bei über 20 Grad)

Nach den üblichen Startvorbereitungen sind wir zur Gronligrotta Höhle gefahren. War zwar ein kleines Stück des Weges zurück, hat sich aber voll und ganz gelohnt. Wenn man von der letzten schmalen Hauptstraße auf den Schotterweg einbiegt, kommt man am kleinen Parkplatz einer anderen Höhle vorbei. Bei regnerischem Wetter sollte man sein Wohnmobil dort parken und den Weg hoch zur Gronligrotta zu Fuß bewältigen. Der Weg ist eine Mischung aus kleinem Schotter mit Sand und bei Nässe furchtbar rutschig. Das ist aber noch nicht das Schlimmste. Der Weg ist auch noch endlos steil. Wir mussten das erste Mal einen Berg im ersten Gang hochfahren. Zum Glück hat unser Fiat irgendwas mit 3 Buchstaben, was das Durchdrehen der Räder verhindert. Hat auch funktioniert. Da es nicht stark geregnet hat, war auch die Abfahrt ohne Probleme zu bewältigen. Leider hat man keine Möglichkeit sein Fahrzeug zu wenden, wenn man merkt, dass es doch nicht geht. Die Höhle selbst ist für je 165 NOK zu besichtigen. Jede Führung (in Englisch oder Norwegisch) dauert etwa 45 Minuten und führt ca. 400 m in die Höhle hinein. Die Höhle hat eine erforschte Gesamtlänge von 4 km. Es geht an einem unterirdischen Fluss vorbei durch verschieden große Hallen mit vielen abzweigenden Gängen bis zur Kapelle. Dort kann man einen vom Eis der Gletscher in der letzten Eiszeit in den Berg transportierten riesigen Granitblock bewundern. Diese Art von Granit kommt nur im Bereich des Svartisen Gletschers vor. Die Stalaktiten wachsen in dieser Höhle etwa 1 cm pro 1000 Jahren. Die längsten sind nur 10 bis 12 cm lang und Stalakmiten gibt’s gar keine. Solange man auf den Guide hört und nicht in eine der vielen Seitengänge verschwindet, ist es ein Spaß für die ganze Familie.

Die bekannte E6 führte uns im Anschluss in Richtung Trondheim. Hinter Mo I Rana ist sie wirklich gut bis sehr gut ausgebaut, mit wenigen Baustellen und Engstellen. Beim Laksforsen Wasserfall kann man einen kleinen Stopp einlegen und das benachbarte Cafe/Restaurant  besuchen. Da wir morgen in Steinkjer bei LPG Norge unsere deutsche Gasflasche füllen lassen wollen, sind wir heute noch bis Steinkjer gefahren. Ein Geheimtipp ist dort der gemischte Parkplatz am Freizeitzentrum Paradisbukta. Auf den ersten Blick nicht der Kracher, aber für 26 NOK Tagesgebühr und absoluter Ruhe in der Nacht sehr gut. Nicht nur der kleine Sandstrand am Fjord mit Grillplätzen, sondern auch viele Wanderwege durch den urwaldähnlichen Wald vervollständigen das sehr gute Freizeitangebot. Es gibt sogar freies WLAN im Bereich des Strandes. Die EM konnten wir heute das erste Mal seit langer Zeit draußen sitzend genießen. Die anwesenden Niederländer haben die Belgier unterstützt. Warum wohl? Was heute noch erwähnenswert ist wird man kaum glauben. Es ist das Wetter. Hinter Mo I Rana war auf der E6 ein Tunnel wegen Sanierungsarbeiten gesperrt und wir mussten über den alten Passweg fahren. Unten am Pass angekommen, kam Bewegung in den Aussenthermometer. Die Werte wurden erst zweistellig und dann war die 20 geknackt. Sonne und Temperaturen über 20 Grad sind für jeden, der aus Nordnorwegen kommt erstmal was Neues. Der Abendspaziergang über die Felsformationen und durch den Wald konnte in kurzen Hosen und ohne Jacke gemacht werden. Ein wirklich schöner Tag.

Donnerstag, 23. Juni 2016 (leicht bewölkt, sehr sonnig und ein wenig Nieselregen)

Sehr entspannt ging’s heute Morgen los um die Gasflasche auffüllen zu lassen. Der Weg zur LPG Norge in Steinkjer ist zwar nicht einfach zu finden, aber wenn man dort ist und hört dass es kein Problem ist eine deutsche Flasche aufzufüllen, ist alles ok. Die Mitarbeiter sind wirklich sehr nett und erklären gerne wie alles vor sich geht. Alles macht einen sehr professionellen Eindruck und geht reibungslos über die Bühne. Nach nicht mal 10 Minuten konnte ich unsere Flasche wieder einbauen und musste nur 219 NOK bezahlen. Die Filialen in Mo I Rana und Namsos arbeiten laut Mitarbeiter in Steinkjer genauso gut. Es werden übrigens nicht nur komplett leere Flaschen, sondern auch angebrochene Flaschen gefüllt.

Die gut ausgebaute E6 brachte uns zu unserem nächsten Ziel. Trondheim. Zum Glück haben wir nicht auf den Rat der BB Nachbarn in Tromsö gehört und hier mehr Zeit eingeplant. Wir haben unser Wohnmobil auf dem Parkplatz am Stadion, mitten in der Stadt geparkt. Heute war wirklich sehr viel los in der Stadt. Warum haben wir auch gleich erfahren. Der norwegische König hatte gehört, dass wir da sind und sich kurzfristig entschlossen auch nach Trondheim zu kommen. In Wahrheit besucht er wegen seinem 40 jährigen Thronjubiläum einige Städte in Norwegen. Dom und Museen konnten deshalb auch erst ab 14:00 Uhr besichtigt werden. Es war uns nicht vergönnt einen Blick auf das Oberhaupt aller Norweger zu werfen. Dafür konnten wir für je 90 NOK und nach Abwarten eines Feueralarmes, den Nidarosdom besichtigen. Ein wirklich imposantes Bauwerk zu dem es nicht viel zu sagen gibt, außer man sollte ihn sich auf jeden Fall ansehen. Innen wie außen, es lohnt sich. Die Festung oberhalb der Stadt kann kostenlos besichtigt werden und gibt einen Einblick in die Verwicklung Trondheims in den verschiedenen Kriegen der Vergangenheit. Sehenswert ist auch nach dem Gang über die alte Brücke, ein Besuch des alten Arbeiterviertels und der Lagerhäuser auf Stelzen. Da wir auf dem Parkplatz am Stadion auf keinen Fall übernachten wollten, sind wir über die E6 weiter in Richtung Oslo. Bei Oppdal ist uns beim Vorbeifahren auf der anderen Flussseite ein direkt am Wasser liegender Campingplatz mit vielen Wohnmobilen aufgefallen. Wir haben bei der nächsten Möglichkeit gedreht und sind auf diesen Platz gefahren. Die Lage ist wirklich gut, ansonsten ein normaler norwegischer Campingplatz. Nur 2 Duschen und 2 Toiletten, aber eine Sauna sind das komplette Angebot. WLAN ist nur im vorderen Bereich verfügbar. Für 170 NOK pro Nacht aber ok. Morgen geht’s weiter in Richtung Trollstigen. Jetzt gehen wir noch ein wenig am Fluss spazieren. Die Gegend ist phänomenal. Wasserfälle und grosse Steine, ein wahrhaftes Kletterparadies. Jetzt sitzen wir mit all den anderen Delinquenten vorne an der Rezeption im Pavillion, da hier der beste WLAN Empfang ist und schreiben, mailen, schicken Bilder und schauen online Fernsehen. Camper sind schon ein besonderes Volk.

Das absolute Highlight des heutigen Tages sahen wir rechts der E6 kurz vor Oppdal. Eine ausgewachsene echte Elchkuh stand grasend in der Wiese und hob grüßend den Kopf als wir langsam vorbeifuhren. Elmar hat seinen Job gut gemacht und seine Kumpel über unser Kommen informiert. So kann‘s weitergehen.

Freitag, 24. Juni 2016 (sonnig, bewölkt, leichter Regen)

Heute wollen wir bis zum Campingplatz in Geiranger fahren. Deswegen geht’s mal wieder sehr früh los. Entsorgen und Versorgen werden wir heute unterwegs an einer der Tankstellen, die das kostenlos anbieten. Die Station zum Entsorgen auf dem Stellplatz bei Oppdal ist alles andere als praktisch. Aber dafür gibt es ja die kostenlosen hier in Norwegen. Trinkwasser, Abwasser und Toilettenleerung kein Problem. Die E6 geht es ziemlich zügig in Richtung Süden. Hier gibt’s mal wieder die bekannten norwegischen Blitzer, die schon weit genug vorher angekündigt werden. Trotzdem rauscht ab und an mal einer rein. Kann in Norwegen richtig teuer werden. Also immer schön aufpassen und nie zu schnell fahren. Manchmal fahre ich auch mal 10 km/h schneller als erlaubt. Die Norweger hingegen halten sich in den meisten Fällen nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen. Ein sehr freies Volk halt eben hier im Norden. Je weiter man nach Süden kommt, umso anders wird alles. Die Landschaften erinnern an den Schwarzwald oder das Allgäu. Wir sind heute durch endlose Erdbeerfelder gefahren und haben auch norwegische Erdbeeren gekauft. Die schmecken wirklich richtig gut. Keine Triebhausware. Bei Dombås sind wir dann auf die E136 und in Richtung Andalsnes gefahren. Hier ist die Geschwindigkeit fast auf der gesamten Strecke auf 70 beschränkt. Dafür hat man aber auch grandiose Ausblicke auf die ersten richtig hohen Berge und die spektakulären Wasserfälle. Dombås oder Andalsnes sind gute Orte um den Dieseltank aufzufüllen. Weiter rauf in die Berge in Richtung Trollstigen und Geiranger wird’s richtig teuer. Die RV63 sind wir bis nach Linge gefahren. Dafür ging’s über den berühmten Trollstigen. Man macht 800 Höhenmeter mit 11 Haarnadelkurven. Oben angelangt hat man eine grandiose Aussicht ins Tal und auf die Strecke. Dazu sind verschiedene Plattformen aufgebaut worden. Manche mit Gitterrosten unter denen nichts ist, als mehrere hundert Meter Luft. Es gibt natürlich auch das obligatorische Touristencenter mit dem überall gleichen Angebot. Hier ist es auf Trolle spezialisiert. Hier oben trifft sich die Welt. Menschen aller Hautfarben und Nationalitäten stehen nebeneinander und bestaunen die schöne Natur. Japaner sind mit in Deutschland gemieteten Wohnmobilen ausgerüstet mit riesigen Kameras unterwegs, Holländer mit Wohnwagen und Chinesen in riesigen Busgruppen sind hier vorherrschend. Die paar Deutsche auf dem Parkplatz und die Handvoll Franzosen, die auf dem Parkplatz ihren frisch gefangenen Fisch grillen, fallen gar nicht auf. So spektakulär der Aufstieg ist, so langweilig ist die Abfahrt in Richtung Linge. Dort angekommen, wartete schon die Fähre nach Eisdal auf uns. Die brachte uns in nur 10 Minuten für 249 NOK auf die andere Seite. Weiter über die 63 ging’s dann nach Geiranger. Das letzte Stück wird Adlerstrasse genannt und windet sich in Haarnadelkurven ins Tal. Es gibt einen Aussichtspunkt, der aber leider mit einem Wohnmobil nicht angefahren werden kann. Der Parkplatz ist einfach zu klein. Man kann aber von Geiranger dorthin wandern. Der von uns angefahrene Camping Geiranger liegt einfach genial direkt am Ende des Fjords. Natürlich sind hier die ersten Reihen immer besetzt, man hat aber auch von weiter hinten einen guten Blick auf den Fjord und die ein- und ausfahrenden Kreuzfahrer.  Der Platz kostet 275 NOK pro Nacht inklusive allem. Das freie WLAN ist allerdings im hinteren Bereich nicht mehr sehr gut zu empfangen. Zu wenige Stromanschlüsse sind das andere Übel. Für Männlein und Weiblein sind je 3 Duschen und 4 Toiletten vorhanden. 3 Waschmaschinen und 3 Trockner runden das Angebot ab. Sollte man beabsichtigen eine Fjordrundfahrt zu machen, ist es angebracht diese am Tag vorher an der Touristeninformation für je 245 NOK zu buchen. Da wir heute von allen Seiten durch hohe Berge eingeschlossen sind, bleiben Hotbird und Astra kalt. Kein Empfang, obwohl alle Neuankömmlinge zuerst die Antenne kreisen lassen, um festzustellen, dass der Nachbar doch Recht hatte die Antenne drinnen zu lassen. Leider hat der einsetzende Regen unseren Abendspaziergang verhindert. Morgen soll’s besser werden.

Samstag, 25. Juni 2016 (Nieselregen, bewölkt und auch ein wenig Sonne)

Da unser Schiff für die 90 Minuten Fahrt erst um 14:30 Uhr geht, war heute mal Ausschlafen angesagt. Es empfiehlt sich aber einen Spaziergang den Berg hoch zum Wasserfall über dem Dorf zu machen. Gut gesichert geht es über Stahlgittertreppen und Gitterwege hinauf zum Norwegischen Fjordcenter. Sollte man zum Storseterfossen wollen, muss man noch etwa 4,5 km weiter den Berg hoch laufen. Dieser Wasserfall ist berühmt dafür, dass man dahinter durch laufen kann. Es soll eine Kette geben, an der man sich festhalten kann und bei genügend Mut auch durchläuft. Das hat aber auch leider schon Menschenleben gekostet. Auch die kleine Kirche, welche man beim Abstieg auf der Hauptstraße passiert, ist mehr als einen Blick wert. Sie liegt mit dem Friedhof zusammen auf einem Felsvorsprung direkt über dem Fjord. Zurück auf dem Camping kam dann endlich die gute Nachricht. Kate ist schwanger und wir werden im Herbst wieder einen kleinen Welpen bekommen. Die Freude hier bei uns war natürlich riesengroß. Heute Abend knallen die Korken.

Pünktlich um 14:30 Uhr legen wir ab um auf große Fahrt zu gehen. Kurz vor uns ist die Star Legend in den Fjord eingelaufen und hat seine Passagiere zur Fahrt auf das Aussichtsplateau des Trollstigen entladen. Das Hurtigruten Schiff Nordkapp hat nur einige Passagiere ausgeladen und ist sofort wieder in den Fjord verschwunden. Unser kleines Ausflugsschiff ist in den 90 Minuten Fahrzeit die 15 km bis zur Mündung des Fjords in den Sunnylvsfjord gefahren und hat dabei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten passiert. Wie zum Beispiel die 7 Schwestern, den Brautschleier und den Freier, alles mächtig anzuschauende Wasserfälle, die auch jetzt noch riesige Mengen Wasser ins Tal bringen. Teil des UNESCO Weltnaturerbes sind auch die aufgegebenen Höfe in den unzugänglichen Bergen rund um den Fjord. Dort mussten die Kinder in der Zeit wenn die Erwachsenen sich um den Hof kümmerten, mit Seilen vor dem Herabstürzen gesichert werden. Die letzten Höfe wurden in den späten 1960 Jahren aufgegeben. Der Fjord ist doch erheblich breiter als man es sich vielleicht vorstellt. Im Schnitt zwischen 600 und 1300 Metern. Die Teufelsschlucht und die Adlerstrasse sind weitere Highlights der Fahrt. Auf dem Rückweg hat unser Schiff noch zweimal gehalten und weitere Passagiere aufgenommen, die bis zu den Haltestellen gewandert waren.

Wir sind heute Abend noch in Richtung des kleinen Dorfes Humlung gelaufen. Hier endet die Straße und wir konnten das Auslaufen der Star Legend bewundern. Ein eleganter kleiner Kreuzfahrer, der sich wie all die anderen Schiffe vorher mit Böllern und Hupen verabschiedet hat. Nach all der Natur heute, steht morgen wieder eine etwas längere Fahrt auf dem Programm. Es geht zum Gletscher Boyabreen. Weiteres folgt morgen.

Sonntag, 26. Juni 2016 (Regen, Regen und nochmals Regen)

Heute war großer Abreisetag in Geiranger. Einige Mitglieder einer geführten Tour sind schon früh unterwegs. Nach den üblichen Startvorbereitungen fuhren wir die 63 durch Geiranger hoch bis auf ca. 1200 m. Dazu waren 17 teils scharfe Haarnadelkurven notwendig. Zum Glück ist die Strecke relativ breit ausgebaut in den Kurven. Weiter ging’s wieder bergab und mit der RV15 wieder hoch auf ca. 1000 m. Die folgende RV60 war sehr gut zu befahren genauso wie die E39. Nach dem Færlandtunnel befindet sich auf der linken Seite die Einfahrt zum Boyabreen. Der Boyabreen ist eine der am leichtesten zu erreichenden Gletscherzungen in Norwegen. Wir sind nicht hoch bis zum Restaurant gefahren, sondern haben das Wohnmobil auf dem Parkplatz unmittelbar an der Straße stehen lassen und sind die letzten 300 m zu Fuß zum Gletscher. Trotz der geschrumpften Größe ein wirklich imposanter Anblick. Der Gletschersee ist im Moment voll mit abgebrochenen Eisstücken. Die Schautafeln zeigen sehr eindringlich das Schrumpfen der Gletscher in den letzten 100 Jahren. Nach einer Pause sind wir weiter über die E13 und E16 bis zum Tvinde Camping. Dieser liegt direkt am tosenden Tvindefossen. Ein Wasserfall der über 150 m ins Tal stürzt. Der Platz für 240 NOK pro Nacht ist ok, wenn man einen der befestigten Plätze ergattern kann.

Die heutige Etappe war eine ganz Besondere. Es waren zwar nur 330 km, aber viele Höhenmeter und insgesamt 31 Tunnel. Das Highlight war der Lærdals Tunnel. Er ist mit 24,51 km Länge der längste Straßentunnel der Welt. Sehr gut ausgebaut, mit insgesamt 3 Haltepunkten, die wie Eishöhlen aussehen. Die anderen Tunnel waren zwischen mehreren Hundert Metern bis zu 11 km lang. Wir sind heute schätzungsweise 90 km nur durch Tunnel gefahren. Die Mannheller-Fodnes Fähre hat uns nach einer etwa 30 minütigen Wartezeit in 15 Minuten auf die andere Seite gebracht. Heute gab es auch nur 2 Baustellen. Alles in allem eine gute Etappe. Da es immer noch lange hell ist, wurde der Wasserfall schon heute Abend ausgiebig begutachtet und morgen geht’s endlich nach Bergen. Vorher werden wir uns aber noch Voss ansehen. Soll auch sehr lohnend sein.

Montag, 27. Juni 2016 (Regen, mal mehr, mal weniger, Hauptsache Regen)

Wir sind mal wieder von allen Wettergöttern verlassen. Nach dem ganzen Nieselregen, seit 2 Tagen nur noch Regen. Wir sind heute Morgen ohne irgendwelche besonderen Vorbereitungen los in Richtung Bergen. Die relativ kurze Fahrt führte heute sogar durch 41 Tunnel, aber nur kürzere bis maximal 2950 m. Es ging über die 13 bis Voss, dann durch den Tunnel auf der E16 weiter zur E39 und das letzte Stück auf die 580. Bei Regen hat man auf dem letzten Abschnitt der E39 Aquaplaning. Man sollte auch nicht auf die Dame im Garmin Navi vertrauen und direkt hinter dem Campingplatz Grimen abfahren. Von hier ist es zwar der kürzere Weg zur Bergenshalle, aber wirklich sehr beschwerlich zu fahren. Man sollte besser die 580 bis zum Ende durchfahren und dann über die 585 zur Bergenshalle fahren. Laut unseren Recherchen ist der einzige Stellplatz in Bergen, der an der Bergenshalle. Leider nur 28 feste Stellplätze, davon 14 mit Strom. Der Platz kostet 150 NOK, zahlbar mit Visa oder 15 x 10 NOK Münzen. Am Platz ist Trinkwasser und eine Entsorgung für Grauwasser und Chemietoiletten vorhanden. Als wir an der Bergenshalle ankamen, waren noch 2 Plätze frei. Einer im hinteren Bereich ohne freien Stromanschluss und einer im vorderen Bereich, mit noch einem freien Stecker an einer Fünferleiste, die jemand in einer der 2 vorhandenen Steckdosen platziert hat. Wir haben den vorderen genommen und sind nach einer kurzen Rast direkt mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren. Diese fährt etwa 200 m die Straße runter in Richtung Bypark, direkt ins Zentrum. Fahrkarten für je 36 NOK einfache Fahrt, können am Automaten entweder bar oder mit Visa Karte gekauft werden. Die Hauptattraktionen liegen in Bergen relativ dicht zusammen. Die Festung Bergenhus mit der Håkonshalle kann für je 80 NOK besichtigt werden. Bei der ersten Besichtigung bekommt man einen Nachweis, mit dem man in noch 8 Museen einen Rabatt von 50 % erhält. Außerdem kann man mit der Quittung im Café der Festung einen Kaffee umsonst bekommen. Empfehlenswert ist der Karottenkuchen. Bei schönem Wetter soll man vom Rosenkrantzturm einen Superblick auf die Stadt haben. Aber heute kein schönes Wetter, also kein guter Blick. Die Stadt war bevölkert von Kreuzfahrern der MS Amadea und der MS Viking Star. Morgen sind laut Hafenauskunft  6 Kreuzfahrer im Hafen von Bergen. Da wird wieder viel los sein. Beliebtes Ausflugsziel und wirklich sehenswert sind das alte Hanseviertel Bryggen und die Marienkirche am nordöstlichen Rand der Kaufmannshöfe. Auf dem Rückweg zum Stellplatz kann man mit der Straßenbahn durchfahren bis Fantoft und dort die Stabkirche für 55 NOK besichtigen. Obwohl der Platz rappelvoll ist und auch die Seitenstreifen belegt sind, kommen immer noch Wohnmobile um einen Platz zu finden. Bergen könnte mit Sicherheit einen Stellplatz mit 100 Plätzen voll bekommen. Morgen geht’s weiter.

Dienstag, 28. Juni 2016 (Regen und ab Mittag Sonne)

Heute Morgen sind wir mal etwas später als gewöhnlich los. Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Auf dem Plan stand der Besuch von Gamle Bergen. Am einfachsten kommt man dorthin mit der Tram ab Bergenshalle bis zur Endhaltestelle und dann ab Torget (Marktplatz) mit dem Bus 83 bis Gamle Bergen. Man läuft dann noch etwa 300 m den Berg runter und hat sein Ziel schon erreicht. Ein Wort noch zum 24 Stunden Ticket. Wenn man es das erste Mal benutzt, hält man es an den Kartenleser in der Tram und muss auf dem Display 24 Stunden Ticket auswählen. Damit wird es aktiviert und ist ab dem Zeitpunkt 24 Stunden gültig. Wir mussten es bei der ersten Busfahrt im Bus nochmals aktivieren. In Gamle Bergen hat man alte abgebaute Bergener Häuser am Platz des Museums wieder original aufgebaut. Belebt wird das Ganze durch Schauspieler, die je nach Publikum und Lage die Besucher mit in eine Geschichte einbauen. Für je 50 NOK wirklich sehr gut gemacht und absolut sehenswert. An Museen mangelt es in Bergen wirklich nicht. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Leider wird die Domkirke momentan renoviert und kann nicht besichtigt werden. Doch die Nykirke und die Johanniskirke kann man besichtigen. Sogar kostenlos. Die Nykirke ist eine sehr schlichte Kirche wo der Pfarrer erzählt hat, dass er 30 Jahre lang Pfarrer in Wisconsin war. Die Johanniskirke ist ein imposanter Bau, der auch innen sehr schön ausgestaltet ist. Wer Lust hat kann noch mit der Bergbahn nach oben fahren um einen schönen Blick auf Bergen zu haben. Wir fahren heute Abend nochmals in die Stadt. Wir haben noch ein Date. Morgen geht es dann weiter in Richtung Preikestolen und Stavanger.

Planung Nordkapp Fahrt 2016


Unsere zweite Fahrt wird uns dieses Jahr in den Monaten Juni und Juli von Rostock über Kopenhagen, Malmö, Ystad, Stockholm, Rovaniemi, Inarisee, Kirkenes zum Nordkapp führen. Zurück geht es dann über Alta, Tromsø, die Vesterålen, die Lofoten, Trondheim, den Trollstigen, Preikestolen und Lysefjord, Stavanger, Kristiansand, Oslo, Göteborg, Frederikshavn, und mit einem kurzen Besuch in Hamburg nach 7 Wochen und ca. 11.000 km nach Hause.

Ursprünglich war diese Fahrt anders geplant. Im gesamten Zeitraum von 35 Jahren vor dem Wohnmobil sind wir mit unserem Wohnwagen in Urlaub gefahren und da das Nordkapp schon immer ein Wunschreiseziel war, hatte ich die Fahrt auch für das Wohnwagengespann geplant. Wochenlange Recherchen über die Route und die Campingplätze an der Strecke haben sich mit dem Lesen der verschiedenen Reiseberichte über dieses Thema abgewechselt. Auch die vielen Reisevideos auf YouTube waren ein beliebtes Hilfsmittel bei der Planung. Die vorherrschende Meinung in meiner Familie war, daß wir eigentlich gar nicht mehr fahren müßten, da wir sowieso schon alles gesehen haben.

Jetzt sitze ich schon seit einiger Zeit am Computer um die geplante Reise auf die veränderten Gegebenheiten mit dem Wohnmobil anzupassen. Aus Campingplätzen wurden Stellplätze, bevorzugt mit Ver- und Entsorgung. Dabei halfen mir die im Internet vorhandenen Stellplatzverzeichnisse. Meine im Moment Bevorzugte ist die von Campercontact mit einem Verzeichnis von nahezu 19.400 Stellplätzen in 39 Ländern. Eine für meine Bedürfnisse sehr gute Möglichkeit, Stellplätze vorab zu planen. Die Android App habe ich mir natürlich auch schon auf mein Tablet geladen. Weiterhin leistete mir das Verzeichnis von Promobil sehr gute Dienste. Es gibt auch einige nationale Stellplatzverzeichnisse in Skandinavien, wie zum Beispiel Husbilkatalogen und Bobilplassen. Für Dänemark und Finnland habe ich allerdings Campercontact genutzt. Hier findet man auch eine sehr umfangreiche Linksammlung zu Stellplatz Verzeichnissen in ganz Europa. Natürlich werden wir unsere Stellplatzführer von ACSI und Bordatlas in gedruckter Form mitnehmen.

Nicht vergessen sollte man die Camping Key Europe Card, die ich mir noch über den ADAC für 12 € besorgen werde und eventuell die ACSI Card für ausgewählte Campingplätze in der Vor- oder Nachsaison. Die CKE Karte wird in Skandinavien dringend benötigt um auf einem Campingplatz übernachten zu können. Sollte man ohne diese Karte anreisen, ist man gezwungen auf dem ersten Campingplatz in Skandinavien diese Karte zu einem etwas höheren Preis zu erwerben.

Es sind im Verlauf der Planung noch einige Herausforderungen aufgetaucht, die speziell für die Fahrt mit einem Wohnmobil zutreffen. Da wäre zum Beispiel die Maut in Norwegen. Mit mehr als 3,5 t zGG ist für unser Mobil in Norwegen die Bezahlung der Maut nur mit einer GO-Box International oder der EasyGo+ Privat möglich. Diese Box kann bei verschiedenen Anbietern bestellt werden und ermöglicht die Zahlung der Maut für Wohnmobile über 3,5 t sowohl in Norwegen als auch in Österreich. Wer diese Box bei der österreichischen ASFINAG bestellt, muß die Box mit einem per Mail zugesandten Code an einer autorisierten Go-Box Vertriebsstelle in Österreich abholen. Bei ASFINAG ist die Bezahlung nur durch Bankeinzug oder Überweisung möglich. Die zweite Möglichkeit ist die Bestellung der Box bei ProBizz in Dänemark. Dort besteht die Möglichkeit eine gültige Kreditkarte zu registrieren und die anfallenden Kosten damit zu begleichen. Desweiteren kann die Überfahrt der verschiedenen Brücken zwischen Dänemark und Schweden sowohl als auch einige Fähren in Norwegen mit dieser Box automatisch gezahlt werden.

Unsere Streckenführung hat sich auch geringfügig geändert da das Besuchen und Besichtigen von abseits der Hauptstrecke gelegenen, interessanten Zielen mit dem Wohnmobil unserer Meinung nach einfacher und bequemer zu bewerkstelligen ist, als mit einem Gespann.

Weitere kleine Helferlein bei meiner Planung und meiner Ansicht nach nützliche Tools für unterwegs sind hier aufgelistet:

Wir sind uns durchaus bewußt, daß die Durchführung dieser Reise in nur 7 Wochen sehr anstrengend sein wird und auch bereit einige der gesteckten Ziele zurück zu stellen, um diese bei einer weiteren Reise nach Schweden oder Norwegen zu realisieren.

Ein ausführlicher Bericht wird folgen.